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Stärke dein Selbstwertgefühl: So kannst du Selbstzweifel überwinden

Limitierende Gedanken und Selbstzweifel lassen uns "glauben", dass wir niemals genug sein und tun können. Das führt zu Angst, Stress und Konkurrenz.
Gina Capitoni
von Gina Capitoni
© Pixaby

Früher oder später erleben wir alle einmal einen unsicheren Moment und haben das Gefühl “nicht gut genug” zu sein. Vielleicht verbunden mit der Bikini-Figur, der Frage nach einer Beförderung oder dabei, es zuzulassen geliebt zu werden. Immer zu denken, wir müssten uns verändern, bevor wir wirklich erfüllt und glücklich sind, mindert das Selbstbewusstsein. Und es füttert die limitierenden Glaubenssätze, die mit Angst und Selbstzweifeln einhergehen und uns von dem Glücksgefühl abhalten, das wir eigentlich verdienen.

Es gibt Wege, die limitierenden Gedanken zu verändern. Frei von Angst zu sein steigert dein Selbstwertgefühl, sei es im Job, in der Beziehung oder bei der Betrachtung der eigenen Person.

Was sind limitierende Glaubenssätze?

Wir sind soziale Wesen, sehnen uns nach Verbindung und nach einem Leben mit Sinn und Bedeutung. Wenn du dir deine Geschichte mit limitierenden Glaubenssätzen – also Selbstzweifeln – gestaltest, anstatt mit Selbstbewusstsein, kann deine eigene Welt schnell klein und einsam werden. Eingehüllt in Angst, harte Beurteilung, Lustlosigkeit und einen Sicherheitswahn.

Wenn wir nicht nur denken, dass wir nicht ausreichen oder nicht gut genug sind, sondern das irgendwann auch glauben, dann übernimmt das Limitierende alle Taten und Bereiche.

Dazu kommt das ständige Vergleichen, Konkurrenzdenken und die Angst vor Risiken. Denn ein Risiko könnte ja bedeuten, dass etwas schief geht und wir wissen nicht, wie wir dann damit fertig werden. Oder auch die Angst davor, anderen zu zeigen, dass wir Fehler haben (durch den Misserfolg) oder falsch verstanden zu werden.

Beispiele für limitierende Glaubenssätze / Selbstzweifel:

  • “Ich weiß, dass ich scheitern werde.”
  • “Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll.”
  • “Andere werden es nicht verstehen/gut finden.”
  • “Ich bin ein Opfer meiner Umstände.”
  • “Ich habe keine Zeit.”
  • “Ich bin nicht gut genug!”
  • “Ich bin nicht dünn genug!”
  • “Alle anderen sind besser und klüger als ich!”
  • “Ich verdiene meine/meinen Partner*in nicht.”

Leben wir für eine lange Zeit so, stellt sich immer mehr Misstrauen ein. Gegenüber sich selbst, anderen Menschen, dem Leben und möglichen Erfolgen. Emotional ist das ein ganzes Stück Arbeit und irgendwann ist man ausgebrannt.

Eine Checkliste für Warnzeichen von limitierenden Glaubenssätzen:

Du…

  • bist in einem ständigen Zustand des Vergleichens, Unzufriedenheit
  • missgönnst anderen ihren Erfolg, fühlst dich in Konkurrenz und schnell angegriffen
  • verbindest deinen Wert und deine Identität mit Äußerlichkeiten und Materialismus
  • bist schnell genervt, gereizt, ausgebrannt, lustlos, hoffnungslos, klammerst dich an Sicherheit
  • fühlst dich ängstlich, ziehst dich zurück, oft weißt du gar nicht warum
  • fängst deine Gedanken oft so an: Ich bin nicht … genug, um…zu verdienen

Wie Angst dich und dein Kaufverhalten kontrolliert

Durch limitierende Gedanken kann Verwirrung darüber entstehen, wonach wir uns wirklich sehnen. Was und wie du wertest, wird von Ablehnung und Angst gesteuert. In der Werbung wird genau darauf gezielt und wir finden uns vielleicht leichter in der Haltung “Ich brauche xyz” und sind leichter überzeugt von Slogans und anderen Meinungen.

So kann man es kann es verlernen, für sich selbst einzustehen, da zu sein, für sich selbst zu sorgen und mehr positive Glaubenssätze als negative zu haben. Oder man hat es nie gelernt.

Die Quelle von Limit ist Angst, oder anders ausgedrückt: Angst limitiert uns. Zwar ist Angst eine wichtige und beschützende Emotion, aber zu viel Angst lässt das Nervensystem in einer ständigen Wachsamkeit sein und wir suchen nach einer schnellen Entlastung – die Hilfe soll sofort wirken, da das Nervensystem und oft auch das Endokrin-oder Immunsystem zu lange überfordert war.

Schnelle Entlastungen sind Medikamente, Rauschmittel, Ablenkung, Shopping, Süßes…etc.

Diese Intensität mindert unsere Ausdauer und unsere Hoffnung darauf, dass man daraus lernen und wachsen kann. In schwierigen und unsicheren Zeiten braucht man Zuversicht, Mut und viel Geduld. Schnelle Entlastung kann da nicht ansetzen und wirkt nur an der Oberfläche.

Wenn du dein Selbstwertgefühl an deine Arbeit knüpfst oder daran, wie du aussiehst oder was du besitzt, dann ist die Suche nach Bestätigung mit viel Angst und unsicherheit verbunden, denn diese Dinge können leicht und schnell verschwinden. Und deine Gedanken kreisen sich immer darum, von wem und durch was du von außen Bestätigung bekommst.

Angst und Zweifel können auch sinnvoll sein – wenn du sie kontrollieren kannst

Wovor hast du Angst? Das ist eine Frage, die du dir selbst immer wieder stellen kannst. Vor allem dann, wenn du merkst, dass dich Gedanken von etwas abhalten, wovor du keine Angst zu haben brauchst. Etwas Angst ist normal und lässt uns Entscheidungen nochmal überdenken und realistisch betrachten.

Wenn du über deinen eigenen Schatten springst und zusiehst, wie sehr du dir selbst im Weg stehst, kannst du die limitierenden Glaubenssätze umwandeln. Wichtig dabei: Verletzlichkeit zeigen und sich achtsam beobachten. Das hilft dir dabei, dich stark zu fühlen und Selbstbewusstsein zu gewinnen.

Wenn wir Angst haben, fühlen wir uns von etwas bedroht. Eine Deadline kann bedrohend wirken, oder eine schlecht laufende Beziehung etc.

Dieses angedrohte “Limit” einer Situation oder Beziehung kann uns auch im Positiven dazu führen, endlich mal zu handeln oder etwas zu verändern. Die Deadline einhalten, sich mehr kümmern.

Das gleiche passiert, wenn wir durch unser Immunsystem “gezwungen” werden, still zu sein und uns zu schonen. Dann fangen wir an zu handeln, denn unsere Gesundheit ist “bedroht”.

Du kannst also mit der Frage “Wovor habe ich eigentlich Angst?” auch lernen, so zu handeln, dass du glücklich(er) wirst. Was bringt dich weiter, was füttert dein Glück? Welche positiven Glaubenssätze bringen dich dazu, zu sehen wie groß und toll du bist? Fühlst du dich vollkommen und erfüllt? Und unterstützt von dir selbst? Kannst du aus deinem Leben schöpfen?

Nur so kannst du deine Gedanken verändern und so steuern, dass sie dir gut tun. Was kannst du dafür tun und denken, damit du diese Fragen mit vielen schönen Antworten und einem lauten “JA!” beantworten kannst?

Loslassen – Wie du Selbstzweifel loswirst

Mit Neugierde, Mut zu einem offenen Geist und Herzen und viel Hingabe kannst du Bestätigung in dir selbst finden. Es ist ein Teil von dir und von uns allen, ein Teil des Lebens, dass sich alles ständig in uns und um uns herum verändert.

Anstatt davor weg zu laufen und Angst zu haben, lerne die Veränderungen anzunehmen und daraus zu schöpfen. Lerne, von deinem “perfekten” Image loszulassen. Niemand und nichts ist perfekt, Fehler zu machen gehört dazu, sie lassen dich wachsen. Und es verbindet uns Menschen miteinander, denn wir müssen alle durch schwierige Lebensphasen gehen.

Wenn du kritische Gedanken hast, versuche sie mit Neugierde und Hingabe zu betrachten. Sehe sie nicht als deinen Feind an, glaube nicht, dass etwas nicht mit dir stimmt. Die Gedanken können dir helfen, dich darin zu üben, offener, geduldiger, liebender, etc. zu sein. Was auch immer gerade dein Thema ist.

In schwierigen Zeiten übe dich darin:

  • dem limitierenden Charakter deiner Gedanken nicht zu folgen
  • nein zu sagen!
  • verabrede dich mit jemandem zu zweit, der dir gut tut.
  • halte dich für eine Zeit lang fern von Social Media und der ständigen Verbindung zum Internet und Erreichbarkeit
  • finde eine Form der Bewegung, die dir gut tut
  • relax! Entspanne mit einem Buch, Bad, Yoga, Meditation, Spaziergang, Tee, Backen oder ähnlichem
  • finde Stille oder Bewegung in der Natur, um dein Nervensystem zu beruhigen und wieder Weite und einen Horizont wahrzunehmen
Gina Capitoni
Expertin: Gina Capitoni
Gina Capitoni schreibt seit 2015 für evidero. Sie ist Ernährungsexpertin, Yogalehrerin und veranstaltet Events...