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Geld allein macht nicht glücklich: Wie wir unser wahres Glück durch unsere Angst vor dem Unglück verhindern

Die meisten von uns suchen ihr Glück immer noch in materiellem Wohlstand. Ein bisschen Geld ist bestimmt wichtig, um zu leben, aber das wahre Glück liegt ganz woanders.
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von maaS Magazin
Eine Frau wandert glücklich durch die Natur© Pixaby

Die Geschichten kennen wir alle: Die arme Bauerstochter, die am Ende ihren Prinzen findet, der ihr auf seinem Märchenschloss alle Träume erfüllt. Sogar die ungeträumten. Der geplagte Fischer, dem der Fisch im Austausch für seine Freiheit Herzenswünsche wahr werden lässt. Die Magd, die Gold weben lernt; der Jüngling, der den Drachen für den Schatz besiegt; der Jäger, der Zwergen in die edelsteinprotzende Unterwelt folgt – sie alle haben eins gemein: den verlockenden Reichtum, der endloses Glück verspricht, verborgen im Schein von glitzernden Diamanten, Gold und anderen Glücksgütern.

Mein Haus, mein Auto, mein Segelboot – Die Illusion von Geld und Glück

Heute ist die Gewichtung ein wenig anders gelagert: Geld verspricht weiterhin Glück, doch in weitaus modernerer Form – mein Auto, mein Haus, mein Pferd, meine Yacht, mein Lottogewinn. Der Mann, der den neuen Audi fährt, gewinnt das Herz seiner Angebeteten; die Frau mit dem teuren Chanel-Parfüm ist unschlagbar erfolgreich und selbst eine einfache Coca Cola, Nutella, Red Bull oder eine Packung Pringles versprechen eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf das soziale Umfeld.

Das Leben ist zauberhaft und das Herz glücklich, wenn man sich an paradiesischen Stränden befindet oder die Traumvilla bezieht, wenn man First Class mit Champagner in der Hand durch die Lüfte fliegt oder Golf spielt und mit den Top-Stars über einen roten Teppich läuft. Doch was ist, wenn nicht? Was ist, wenn die Wette nicht aufgeht und die Illusion von Glück und Geld wie eine Seifenblase zerplatzt?

Wer hoch fliegt, fällt tief – Geld allein macht nicht glücklich

Geld allein macht nicht glücklich, hat meine Oma immer gesagt und dabei glücklich auf ihre Hühner im Garten geschaut. Etwas zu schaffen, macht glücklich, sagte sie, das Gefühl, ein reiches und erfülltes Leben zu haben, macht glücklich; lieben macht glücklich und das Gefühl von Sicherheit in einer Gemeinschaft, die akzeptiert und unterstützt.

Wie viele wirklich reiche Menschen sind tief in ihrem Inneren nicht glücklich, obwohl sie alles haben? Studien besagen, dass Lottomillionäre nach durchschnittlich 6 Monaten aus der anfänglichen Euphorie in ihre alten Muster zurückfallen. Wer hoch fliegt, fällt tief. Das war nicht meine Oma, sondern mein Vater.

Best things in Life are free – Glück ist unbezahlbar

Ganz ehrlich – gefeit bin ich vor dem Ganzen nicht. Ich bin um die Welt gereist und habe Glück in allen möglichen und unmöglichen Umständen gesucht, gefunden und wieder verloren, wiedergefunden, neu entdeckt, ausgegraben und dann wieder wegfliegen lassen.

Glück kommt und geht, das wissen wir alle. Und oftmals findet sich Glück wahrhaftig in den kleinen, unbezahlbaren Dingen wie einer liebevollen Umarmung, einer freundschaftlichen Geste oder dem Gefühl nach einem unendlich scheinenden Aufstieg auf dem Dach der Welt zu stehen und in ein Tal zu schauen.

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Zu viel von Allem – Materielles Glück ist ein Luxusproblem

Oft fand ich mich in einem Einkaufszentrum mit dem unstillbaren Bedürfnis, alles besitzen zu müssen, was in den bunt leuchtenden Schaufensterauslagen zu sehen war. In mir war eine Leere, die es zu füllen galt. Und nach stundenlangem Kaufrausch stellt sich ein Gefühl der Übersättigung ein, ein Brechreiz, wie nach Überessen – wenn wir sehr hungrig sind, greifen wir zu großen Portionen.

Der Brechreiz lässt mich all die Dinge zurückgeben, die ich soeben in Fülle erworben habe, und mich mit leeren Händen und dem Gefühl, eigentlich alles bereits zu besitzen, nach Hause gehen. Dass ich meine Einkäufe zurückgebe, ist neu und baut auf der Erfahrung auf, große Ansammlungen von Dingen zu besitzen, die von mir im Kaufrausch erworben und dann doch nie genutzt wurden.

Reue schult. Und das erworbene Wissen lässt mich Glück woanders suchen, nicht in Kaufhäusern. Und trotz alledem gibt es in mir immer wieder den unterschwelligen Wunsch, finanziell vollkommen unabhängig zu sein. Ein Luxusproblem, wenn man die Welt so oder so bereist und an Orten lebt, von denen sich viele Menschen eben genau das versprechen – Glück.

Die Sehnsucht nach Glück schafft materielle Trugbilder – Glück ist kein Zustand

Glück und Geld sind tief in uns unbewusst miteinander verknüpft, dass wir oftmals gar nicht merken, wie sehr wir von dem heimlichen Wunsch gelenkt werden, endlosen Reichtum zu erlangen, um damit endloses Glück hervorzuzaubern. Aber Pustekuchen.

Gerade lebe ich in einer Stadt, in der die Mietpreise mein mögliches Budget monatlich um ein Vielfaches übersteigen. Damit ist der Traum von einem schönen Zuhause aus weiter Ferne wieder ganz nah an mich heran gerückt und ich kann fühlen, wie diese Sehnsucht mein Glück wieder und wieder beeinträchtigt.

“Wenn ich so richtig reich wäre, wird das Glück schon kommen. Denn dann hätte ich ja dieses schöne Haus.” Ich beneide heimlich die Bewohner der Strandpromenade und die der Renaissancehäuser in der Innenstadt. Ich wünsche mir inbrünstig das Gleiche für mich selbst. Lieber Gott, bitte schenke mir ein schönes Haus!

Tief verwurzelt in der Natur meines menschlichen Daseins verknüpft sich mit dem Wunsch nach viel Geld nicht nur das Erlangen von Glück sondern auch das Bedürfnis nach einem Zuhause und einer Art existentiellen Sicherheit, was ich bis dato noch nicht kannte. Und dennoch: Ist dieses Anbinden meines inneren Glücks an einen externen Zustand nicht wieder bloß ein Aufschub der Suche nach wahrem und vor allem stetigem Glück?

Wohntraum Earthship – Was hält uns davon ab tiefe eigene Wünsche zu realisieren?

Eigentlich hätte ich nämlich gern ein Earthship, also ein Wohnhaus, das per Definition fast ausschließlich aus Mitteln hergestellt wird, die recycelt wurden, also oftmals Dingen, die sich einfach so finden lassen. Ein Earthship wird nach den Prinzipien modernster Energieerkenntnisse gebaut: Es nutzt Sonnenergie, Wasser- und Windkraft, natürliches Licht und alles, was die Natur zu bieten hat. Was hält mich wirklich zurück, das zu bauen? Bestimmt nicht das fehlende Geld.

Lichtseite des Verlusts – Wenn alles verloren ist entstehen Freiheit und Leichtigkeit

Vor nunmehr 15 Jahren ist mein eigenes Haus abgebrannt und mit dem Haus alles, was ich besessen habe. Noch heute kann ich das Gefühl der Verzweiflung in mir spüren, mit der ich in meinen Träumen durch meine Räume gewandert bin und all den schönen Dingen nachgetrauert habe, die für mich für immer verloren waren.

Aus einem dieser Träume bin ich nach 9 Tagen erwacht und wusste, dass ich glücklich bin. Ich war glücklich, weil ich dankbar war, dankbar für meine Familie, die mir gesund zur Seite stand, dankbar für all die Freunde und Bekannten, die halfen, die ersten Tage im Schock zu überstehen und ein Geschenk nach dem anderen brachten.

Und ich war glücklich ob der plötzlichen Leichtigkeit des Seins, dem Fakt, dass ich nichts mehr besaß, auf das ich Acht geben musste, das von mir gepflegt, benutzt oder erledigt werden wollte. Mit einem Mal war ich so frei und leicht wie noch nie zuvor in meinem Leben.

Dankbarkeit, Achtsamkeit, Gegenwärtigkeit – Mittel gegen die Angst vor Abstieg

Die Jahre vergehen und alle Erlebnisse werden zu Geschichten, die ich vielleicht eines Tages noch als Großmutter meinen Enkelkindern erzählen werde. Hoffentlich. Für mich ist diese Geschichte immer wieder eine Lehre, wenn ich heute verzweifelt reich sein will.

Die Lehre der Geschichte für mich ist Dankbarkeit, Achtsamkeit, Gegenwärtigkeit – Qualitäten, die ich mit keinem Geld der Welt käuflich erwerben kann. Mit der Fokussierung auf positive Qualitäten und Werte können wir negative Denkprozesse oder auch Angstdenken in unserem Gehirn umkehren und es restrukturieren.

Als ein Überbleibsel aus der Zeit, wo der Mensch noch in Höhlen gelebt hat, ist unser Gehirn noch immer eher negativ gepolt. Das ist kein Nachteil, sondern hat über die Jahrtausende zum Überleben unserer Spezies geführt, weil wir das Rascheln im Gebüsch nicht zuerst ganz optimistisch auf den Wind geschoben haben, sondern gleich von Anfang an eher pessimistisch ausgerichtet einen hungrigen Säbelzahntiger vermutet haben.

Glück und dauerhafte Freude entstehen nur in entspanntem Zustand

Heute ist dieser negative Impuls immer noch in uns vorhanden, doch sind wir in der Lage, unser Gehirn mit unserem Verstand zu kontrollieren und eben umzupolen. Achtsamkeit und Gegenwärtigkeit sind dabei die wahrscheinlich kraftvollsten Hilfsmittel und Tugenden einer Realität, die uns genug Sicherheit zum Glücklichsein bietet, denn das ist es, was wir brauchen: Das Gefühl von Sicherheit, was uns entspannen lässt.

Sind wir unentspannt, kontrahieren sich alle Muskeln in unserem Körper und senden Stressimpulse an unser Nervensystem, was daraufhin mit der Ausschüttung von Adrenalin und anderen Stresshormonen reagiert, die uns in der Höhle zum Weglaufen oder Kämpfen befähigt hätten und uns heute negative Gedanken, Stress, Unzufriedenheit und Unglück bescheren.

Neurowissenschaftlich erwiesen ist, dass Entspannung durch Meditation zum Beispiel dabei hilft, Zustände von Dankbarkeit, innerer Ausgeglichenheit und ein dauerhaftes Gefühl von Glück und Freude zu erzeugen.

Der Weg zum Glück – Entspannung von Körper und sich auf das Wesentliche fokussieren

Geld allein macht nicht glücklich – ja, da hatte meine Oma Recht. Aber gar kein Geld zu haben, tut es auch nicht. Der Mittelweg bringt auch hier wieder die Harmonie in unser Dasein, wie es unter anderem im Buddhismus als Cocktail verschrieben wird: Weg von zu viel Wollen und Wünschen, weil es uns davon abhält im Hier und Jetzt zu verweilen, bei dem, was wirklich ist, und uns davon abhält, dauerhaftes Glück zu erreichen.

Und auch weg von zu viel Aversion gegen das, was wir nicht wollen oder fürchten. Oft male ich sprichwörtlich mehr Teufel an die Wand, als wirklich da sind, und dann finde ich mich am nächsten Tag ausgeruht und verändert wieder und frage mich, ob das ganze Theater wirklich nötig war. (Nein, das war es nicht.)

Also entspanne ich meinen Geist und bemühe mich, all die Dinge anzuwenden, die ich kenne: Meditation, Yoga, Achtsamkeit und immer wieder die bewusste Konzentration auf das Wesentliche: Ich bin gesund. Ich habe ein Dach über dem Kopf und Essen im Kühlschrank – und ja, damit habe ich bereits mehr als ein Großteil der Menschen auf diesem Planeten, und dieser Gedanke entlockt mir ein stilles Gefühl der Dankbarkeit.

Dieser Text ist ein Artikelauszug von Juliane Wothe aus dem Magazin maaS No. 6 ‚Geld und Glück‘.

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