Kostenloser Berufe-Check
Berufswahlorientierung mit Hilfe von KI - ohne Anmeldung und mit individuellen Ergebnissen. Auf unserer Azubi-Plattform azubister - für Eltern und Schüler:innen
Jetzt ausprobieren!

Kaffee ist kein Abfallprodukt: 6 Tipps, um Kaffeesatz vor dem Haushaltsmüll zu retten

Müll zu reduzieren oder gar zu vermeiden ist inzwischen ein Anliegen vieler Menschen. Nicht nur Verpackungsmüll sondern auch Haushaltsmüll kann und sollte so gering wie möglich gehalten werden. Ein erster Schritt: Kaffeesatz zur Ressource machen.
Autorin Esther Hilger
von Esther Hilger
Kaffeesatz wiederverwerten© Pexels

Täglich werden weltweit über zwei Milliarden Tassen Kaffee getrunken. Der entstandene Müll landet in der Regel schnell im Haushaltsmüll. Dabei hat Kaffeesatz erstaunliche Eigenschaften und kann vielseitig genutzt werden.

Disclaimer: Wer den Geruch von Kaffee nicht ausstehen kann, wird mit einigen unsere Tipps vermutlich nicht glücklich werden. Der Geruch kann mit ätherischen Ölen zwar verändert werden, jedoch wird man den Kaffeegeruch wohl auch so nie ganz los.

Viele Aspekte des Kaffeetrinkens sind inzwischen sehr negativ assoziiert. Die Ernte der Kaffeebohne geschieht häufig unter sehr schlechten Konditionen, der Transportweg belastet die Umwelt und der Verzehr aus To-Go-Bechern produziert eine riesige Menge Plastikmüll (An dieser Stelle: Bitte hört doch auf To-Go-Becher als Accessoire zu nutzen und schafft euch endlich einen Mehrwegbecher an!).

All das klingt so gar nicht nachhaltig. Doch es gibt Wege für Kaffeeliebhaber, das Kaffeetrinken nachhaltiger zu gestalten.

1. Ein Körperpeeling mit Kaffeesatz

Körperpeelings tragen abgestorbene Hautpartikel ab und sollen Cellulite entgegenwirken. Viele herkömmliche Peelingprodukte, die beispielsweise in Drogerien erhältlich sind, beinhalten Plastikpartikel, die nur schwer abbaubar sind. Für eine pflegende und nachhaltige Alternative braucht man Sheabutter, Kaffeesatz, bei Bedarf etwas Vanillemark oder ätherisches Öl, ein Behältnis und einen Kochtopf oder vergleichbares.

Die Herstellung:

  • Den entstandenen Kaffeesatz auf einem großen Teller oder einem Backblech ausbreiten und trocknen lassen.
  • 3 EL der Sheabutter in einen Topf geben und erhitzen.
  • Sobald die Sheabutter flüssig ist kann der Topf von der Herdplatte genommen werden. Alternativ kann man die Sheabutter auch im Ofen, in der Mikrowelle oder bei warmen Temperaturen in der Sonne schmelzen lassen.
  • Anschließend 3 EL getrockneten Kaffeesatz dazugeben und vermengen.
  • Wer möchte kann der Mischung nun durch Vanillemark oder ätherische Öle einen weiteren Duft zufügen.
  • Das fertige Peeling in ein Behältnis geben und verschlossen aufbewahren.

Tipp: DIYs wie Körperpeelings lassen sich hervorragend verschenken. Dafür einfach ein hübsches Behältnis wählen und mit Etiketten dekorieren.

2. Kaffeesatz als Pflanzendünger

Kaffeesatz ist reich an Stickstoff, Kalium und Phosphor. Genau diese wichtigen Nährstoffe stecken auch in herkömmlichen Pflanzendüngern. Ebenfalls von Vorteil sind Regenwürmer, die von dem Kaffeesatz angezogen werden, und die Blumenerde auflockern.

Bevor der Kaffeesatz um die Pflanzen herum eingearbeitet wird, sollte er unbedingt abkühlen und möglichst trocken sein. Am einfachsten und schnellsten trocknet Kaffeesatz, indem man ihn auf einem flachen Teller ausbreitet und an der Luft trocknen lässt. Der trockene Kaffeesatz bildet weniger schnell Schimmel und kann ohne Bedenken als Pflanzendünger eingesetzt werden.

Wer ausreichend Kaffeesatz ansammelt, kann diesen auch mit Blumenerde vermischen und die Pflanzen in die Mischung eintopfen.

Tipp: Bei Setzlingen auf den Kaffeedünger verzichten. Das im Kaffeesatz enthaltene Koffein wird von den Setzlingen nicht vertragen und sorgt für einen schnellen Setzling-Tod.

3. Kompostieren mit Kaffeesatz

Wie auch in der Pflanzenerde lockt Kaffeesatz im Kompost Regenwürmer an, die für eine Auflockerung und ein schnelleres Kompostieren sorgen. Der Kaffeesatz kann mitsamt des Papierfilters auf dem Kompost entsorgt werden, Kapseln oder anderer Plastikmüll gehören selbstverständlich nicht auf den Kompost.

4. Kaffeesatz ist der wohl natürlichste Geruchsneutralisierer

Die Gärgerüche des Komposts werden durch den Kaffeesatz gemindert. Aber nicht nur hier sorgt der Kaffeesatz für angenehme Beduftung. Der Kaffee übertüncht nicht nur die Gerüche in Kühlschränken, Autos oder Mülleimern, das Pulver bindet die Geruchsmoleküle und eliminiert so die unangenehmen Gerüche.

Eine kleine Schale Kaffeesatz im Kühlschrank kann den miefigen Geruch neutralisieren. Auch abgestandenem Rauchgeruch in Autos kann durch das Aufstellen einer kleiner Menge Kaffeesatz entgegengewirkt werden.

Wer Knoblauch oder Zwiebeln geschnitten hat, sollte seine Hände mit einer Mischung aus Kaffeesatz und Wasser gründlich reinigen. Der Geruch wird vertrieben und die Hände erhalten ein wiederbelebendes Peeling. Je geringer der Anteil des Wassers, desto intensiver ist das Peeling. Im Anschluss empfiehlt es sich, die Hände mit einer reichhaltigen Creme zu pflegen, um Trockenheit vorzubeugen.

5. Kaffeesatz als Grill- und Ofenreiniger

Die chemiefreie Alternative der Scheuermilch steht ihr in nichts nach. Wer Grillroste, Backbleche und andere starke Verkrustungen entfernen will, kann dies ganz einfach mit einer Kombination aus Kaffeesatz und Wasser tun.

Aufgrund der Größe am besten die Badewanne als Spülbecken verwenden. Die zu reinigenden Gegenstände mehrere Stunden in der Kombination aus Kaffeesatz und Wasser einweichen lassen und im Anschluss die Schmutzreste entfernen.

6. Kaffee als Färbemittel

Als Färbemittel kann Kaffee vielfältig eingesetzt werden. Als chemie- und müllfreie Alternative zur herkömmlichen Ostereierfarbe gibt es den Eiern einen natürlichen Look.

Wer Papier mit Kaffeesatz einfärbt, indem er den leicht angetrockneten Kaffeesatz sanft über das Papier reibt, gibt dem Papier einen antiken Look.

Farbige Wandfarbe kann durch die Beigabe von geröstetem Kaffeesatz bis zu zwei Nuancen dunkler werden.

Auch als Haarkur soll Kaffeesatz die Haarfarbe auffrischen und dem Haar einen wunderschönen Glanz verleihen. Dafür den Kaffeesatz mit dem üblichen Conditioner oder mit Kokosöl vermengen, in die Haare und Kopfhaut einmassieren und anschließend gründlich auswaschen.

Autorin Esther Hilger
Autorin: Esther Hilger
Esther, 1993 in Köln geboren, studiert Sozialwissenschaften und irgendwas mit Medien an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf