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Das Geheimnis der Zwiebel: Die Zwiebel ist zu Recht die Heilpflanze des Jahres 2015

Die Zwiebel ist nicht nur ein sehr gesundes Gemüse, sondern kann auch als Heilpflanze verwendet werden. Die Zwiebel (Allium cepa) gehört als Pflanzenart zur Gattung der Lauchgewächse (Allium).
von evidero Redaktion
Zwiebeln sind gesund © Mara Zemgaliete - Fotolia.com

Wenn wir an die Zwiebel denken, haben wir in der Regel nicht die gesamte Pflanze, sondern nur das Speicherorgan für die Nährstoffspeicherung im Sinn. Das Besondere an diesem Speicherorgan ist, dass seine Ausbildung von einem bestimmten Verhältnis der Tag- und Nachtlänge abhängig ist. Dadurch hat man in verschiedenen geographischen Breiten unterschiedliche Sorten züchten müssen.

Wie eine kleine Königin trägt die Zwiebel viele Röckchen übereinander, die botanisch aber eine Abfolge von Laubblättern sind. Neben den Laubblättern werden auch bereits Knospen für die nächste Vegetationsperiode angelegt. Dafür werden die Nährstoffe der vorjährigen Schalen aufgebraucht, die als papierdünne, bräunliche Häutchen schützend um die neue Zwiebel herum erhalten bleiben.

Heilpflanze 2015: Die heilende Wirkung der Zwiebel

Die frische Zwiebel ist eine seit altersher angewandte Heilpflanze der Pharmakologie. Für sie konnten bis heute antibakterielle, den Blutdruck, die Blutfette und den Blutzucker schwach senkende Wirkungen nachgewiesen werden, auch gerinnungshemmende und antiasthmatische Eigenschaften werden nachgesagt.

Die Wirkungen hierfür sollen hauptsächlich auf die antioxidativen Schwefelverbindungen der Zwiebel zurückzuführen sein.

Äußerlich verwendet man Zwiebelsaft oder Sirup bei Insektenstichen, Wunden, Furunkeln und zur Nachbehandlung von Blutergüssen.

Schon im ersten Jahrhundert nach Chr. befasste sich der griechische Arzt Dioscurides in einem Kräuterbuch mit der Heilwirkung der Zwiebel. Er empfahl die Pflanze bei Augenleiden und Fußbeschwerden, zum Harntreiben, als Mittel zum Appetit anregen und bei Magenbeschwerden und mehr.

Die berühmte Äbtissin Hildegard von Bingen empfahl die gekochte Zwiebel gegen Schüttelfrost, Fieber und Gicht. Später findet man Hinweise auch als Heilmittel gegen Skorbut und wiederholt auf die harntreibende Wirkung. Ihrer historischen Verwendung in der Heilkunde gebührt der gleiche Platz wie in der Küche.

1. Rote Zwiebeln bei Entzündungen und Ohrenschmerzen

Zwiebeln sind ein bekanntes Hausmittel etwa bei Mittelohrentzündung. Doch warum hilft der Saft der Zwiebel?

Zwiebeln enthalten das Flavonoid Quercetin. Dieses Antioxidans wirkt gegen kurzzeitig auftretende Radikale und unterbindet so Fehlentwicklungen der Zelle.

Dadurch erweist sich die Zwiebel auch als hilfreiches Lebensmittel bei allen gesundheitlichen Problemen, die mit chronischen Entzündungen zusammen hängen.

Den in Zwiebeln vorkommenden Schwefelverbindungen (Sulfide) wird zudem eine das Bakterienwachstum hemmende Eigenschaft nachgesagt. Insbesondere bei der Vorbeugung gegen Magenkrebs hat sich dies als günstig erwiesen.

Die Aufnahme von Quercetin über Nahrungsmittel ist auch deshalb vorteilhaft, weil eine Überdosierung toxisch, also vergiftend, wirken kann. Man kann den Stoff also nicht in Reinform zu sich nehmen. Die Mengen in Obst und Gemüse sind für den Körper gut zu verarbeiten.

2. Zwiebeln sind natürliche Blutverdünner

Forschungen haben gezeigt, dass die schwefelhaltigen Substanzen der Zwiebel die Sauerstoffversorgung des Organismus optimieren. Die Schwefelverbindungen halten das Blut flüssig und beugen einer Pfropfenbildung vor, so sorgen sie eine einwandfreie Gesundheit der Blutgefäße und beugen Herz-Kreislauf-Problemen vor.

3. Zwiebeln helfen, den Körper zu entgiften

Cystein wird für den Aufbau des körpereigenen Entgifters Glutathion benötigt. Glutathion ist ein starkes Antioxidans, das Zellmembranen und körpereigene Proteine vor Angriffen durch freie Radikale schützt.

Der therapeutische Nutzen von über die Nahrung zugeführtem Glutathion wurde im April 2013 durch eine Studie des Penn State College an 54 Studenten mit positivem Ergebnis untersucht.

Ein potentieller gesundheitlicher Nutzen Glutathions, beispielsweise als Anti-Krebsmittel oder als Mittel in der Altershemmung, muss noch wissenschaftlich in klinischen Studien nachgewiesen werden. Glutathion soll als Komplexbildner die Ausleitung von Schwermetallen und anderen Problemstoffen fördern. Der regelmäßige Verzehr von Zwiebeln kann also auch die körpereigene Entgiftung unterstützen.

4. Zwiebeln bei Erkältung, Schnupfen und Husten

Wegen einer heute bekannten schleimlösenden Wirkung werden Zubereitungen unter Verwendung von Zwiebeln bei typischen Erkältungskrankheiten wie Husten, Schnupfen, Bronchitis bis hin zum Asthma eingesetzt. Das erleichtert das Abhusten. Eine beispielhafte Zubereitung ist der Zwiebelhustensaft:

Ein bis zwei feingeriebene Zwiebeln mit fünfmal so viel Zucker oder auch Honig vermengen. Das Ganze ca. 10 Minuten durchziehen lassen. Diese Naturmedizin wird dann teelöffelweise im Verlauf des Tages eingenommen. Als schleimlösendes Mittel wird Erleichterung bei Husten und Heiserkeit erzielt.

Warum weint man, wenn man Zwiebeln schneidet?

Wer hat noch keine Tränen beim Schneiden der Zwiebeln vergossen? Bei der Verletzung der saftigen Zwiebelblätter bildet sich unter Mitwirkung von Enzymen (Riesenmoleküle, die ohne sich selbst zu verändern Reaktionen beschleunigen) aus Isoalliin und Alliinase der zu Tränen reizende Stoff Thiopropanal-S-oxid.

Aber gerade diese zwiebeleigenen Schwefelverbindungen sind beteiligt an der Synthese einer schwefelhaltigen Aminosäure: Cystein. Aus Cystein baut der Organismus in einer Folgereaktion mit Methionin (einer essentiellen Aminosäure) die Aminosäure Taurin auf.

Taurin aus der Zwiebel wirkt im Körper auf vielfältige Weise

  • Taurin stabilisiert die Zellmembranen und regelt den Flüssigkeitshaushalt der Zellen.
  • Taurin spielt eine Rolle bei der Reizübertragung im Gehirn und ist wichtig für die Nervenfunktion.
  • Taurin beeinflusst in geringem Maße den Herzrhythmus.
  • Taurin ist erforderlich für einen gut funktionierenden Fettstoffwechsel. Die Aminosäure hilft dabei, Fette aus der Nahrung aufzuspalten.
  • Taurin ist in der embryonalen Entwicklung wichtig für die Ausbildung der Augen und des Gehirns.

So kann man Zwiebeln richtig schneiden und zubereiten

Wie bei den meisten Gemüsen sind die Wirkstoffe in den äußeren Schichten angereichert; deshalb schäle die Zwiebel nicht zu gründlich. Verwende also weitgehend die äußeren fleischigen Teile. Wirfst du diese wertstoffhaltigen Schichten weg, können bis zu 20% des Quercetins und über 75% der Anthocyane bei roten Zwiebeln verloren gehen.
Grundsätzlich gilt auch hier: dünsten ist besser als kochen, um in den Genuss der Heilwirkungen zu kommen.

Wie kann man Zwiebeln richtig lagern?

Zwiebeln werden an einem kühlen, trockenen Ort mit guter Belüftung aufbewahrt. Gut geeignet ist ein Leinensack oder Tontopf. Auf keinen Fall im Kühlschrank oder in Plastiktüten aufbewahren.

Angeschnittene Zwiebeln werden dagegen am besten im Kühlschrank mit der Schnittfläche nach unten auf einem Porzellangefäß aufbewahrt. Feuchte, weiche oder schwarz gewordene Zwiebeln wirfst du am besten weg, sie können von Schimmelpilz befallen sein.

Wer hat die Zwiebel entdeckt?

Da die ältesten Hochkulturen der Menschheit aus dem Zweistromland zwischen Euphrat und Tigris (heute der Irak) stammen und eine über 4000 Jahre alte Keilschrift der Sumerer gefunden wurde, die Angaben zu Gurken- und Zwiebelfeldern macht, kann man davon ausgehen, dass die Zwiebel schon lange vor dieser Zeit angebaut und kultiviert wurde.

Heute kennen wir die Zwiebel nur noch als reine Kulturpflanze, weder ist eine wildwachsende Verbreitung bekannt, noch konnte bisher eine andere wildlebende Lauch-Art als direkter Vorfahre identifiziert werden. Damit bleibt ihre Herkunft ungeklärt und wir müssen mit dieser Wissenslücke leben.

Im Reich der Pharaonen wurden Zwiebeln den Göttern als Opfergabe gereicht und den Toten als Wegzehrung für die Reise ins Jenseits beigelegt. Dies ist dadurch belegt, dass Archäologen im Grab des Tutanchamun Zwiebelreste gefunden haben.

Bei den Römern zählten Zwiebeln zu den Grundnahrungsmitteln. Römische Legionäre haben die Zwiebel in ihren Legionslagern ebenfalls angebaut. Das lateinische Wort „cepula“ wandelte sich in das mittelhochdeutsche „zwibolle“ und das erinnert schon stark an „Zwiebel“. In Mitteleuropa wurde diese zum am meisten verbreiteten Gemüse. Bereits ab dem 15. Jhdt. hat man in den damals noch spanischen Niederlanden verschiedene Sorten gezüchtet.

Rezept: Ofengemüse mit Raclette-Käse

  • Kartoffeln oder Süßkartoffeln
  • Brokkoli, Paprika und alles was der Kühlschrank hergibt
  • 1 rote Zwiebel
  • Raclette-Käse oder anderer Käse zum Überbacken
  • 3 EL Olivenöl
  • 1 TL Thymian
  • 1 TL Rosmarin
  • Pfeffer und Salz

Zubereitung

  1. Den Ofen auf 200°C vorheizen.
  2. Kartoffeln und Gemüse gründlich waschen und in Würfel schneiden. Die Zwiebel in Ringe schneiden.
  3. Alles in eine ofenfeste Form geben, mit Olivenöl beträufeln, würzen und mit den Händen gut durchkneten.
  4. Den Käse in Scheiben schneiden und auf das Gemüse legen.
  5. Etwa 40 Minuten in den Ofen geben, zwischendurch testen, ob die Kartoffeln durch sind.

evidero Redaktion
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