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Gefahren von Meditation: In diesen Situationen kann Meditation gefährlich sein

Meditation kann helfen, mit Stress, Ängsten oder Schmerzen besser umzugehen. Manchmal, etwa bei Depressionen, sollte man vorher mit einem Arzt sprechen.
von Annette Coumont
Meditation TippsFoto: © Syda Productions - Fotolia.com

Achtsamkeitsübungen sind eine wirksame Methode gegen Stress. Das beweisen jüngste wissenschaftliche Erkenntnisse. Trotzdem gibt es beim meditieren einige Dinge zu beachten, damit keine unerwünschten Nebenwirkungen auftreten.

Es ist beim Meditieren wie bei allen Dingen, die wir der Gesundheit und dem Wohlbefinden zu Liebe tun: Wir müssen stets die richtige Zeit, den richtigen Ort und vor allem das richtige Maß beachten. Ob wir Joggen, Yoga üben, unsere Kraft trainieren, Klettern, Boxen oder Spinning betreiben. Wir können uns jederzeit verletzen, überanstrengen oder einfach nur damit stressen, dass wir das, was uns eigentlich gut tun soll, auch noch in unseren engen Tagesablauf hineinquetschen.

In manchen Fällen sollten wir sogar ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen, bevor wir etwas tun, was in seiner Wirkung schädlich für uns sein könnte. evidero hat deswegen Hinweise von Experten, Ärzten, Psychotherapeuten und Meditierenden zusammengetragen, die dir den Einstieg in die Meditation – auch bei bestimmten Einschränkungen – erleichtern können.

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Wann kann Meditation gefährlich sein?

1. Meditation bei Depression

Bei einer akuten Depression sollte jeder Mensch zuerst einen Arzt aufsuchen und mit diesem über die Möglichkeiten der Meditation im Rahmen eines therapeutischen Ansatzes sprechen. Während es bei chronisch depressiven Zuständen gut ist, durch Achtsamkeit seinen Zustand schnellstmöglichst zu erkennen und gegenzusteuern, kann bei Menschen mit akuten Depressionen der „Blick nach innen“ eine verstärkte Wahrnehmung der depressiven Symptome auslösen.

2. Meditieren während einer Psychose

Menschen sollten während einer Psychose eine Meditation mit ihrem behandelnden Psychologen/Psychotherapeuten ansprechen. Sie benötigen unter Umständen mehr Anleitung und Betreuung vor, während und nach der Meditation.

3. Meditation bei Abhängigkeit

Für Menschen mit einer Abhängigkeit ist Meditation nicht sinnvoll. Nur um Rückfällen vorzubeugen oder am Ende einer Therapie, wenn die Abhängigkeit abgebaut ist, kann sie wieder ausgeübt werden. Auch hier sollte ein Wunsch zur Meditation in jedem Fall mit dem Arzt und/oder Therapeuten abgeklärt werden.

4. Meditation bei köperlichen Krankheiten

Hier hat vor allem die Forschung rund um das Aufmerksamkeitstraining „MBSR“ (Mindfulness Stress Reduction System) gezeigt, dass Meditation Menschen mit chronischen körperlichen Schmerzen oder solchen mit unheilbaren Krankheiten Erleichterung im Umgang mit ihren Schmerzen oder Ihrer Krankheit bringen kann. Trotzdem sollte Meditation – welcher Art auch immer – im Fall schwerer Erkrankungen immer vorher mit dem Arzt und/oder dem Therapeuten besprochen werden.

5. Meditieren bei krankhafter Neigung zu Selbstkritik

Menschen, die immanent zu starker Selbstkritik neigen und hierdurch bereits depressiv verstimmt sind, haben eine besondere Herausforderung im Rahmen der Meditation zu meistern: Die Aufmerksamkeitstechnik lenkt den Blick auf uns selbst, aber stets liebevoll und wohlmeinend und niemals bewertend. D

iese völlig neue Haltung zu sich selbst konterkariert das bisherige negative Selbstbild und könnte daher sehr schwierig in der Umsetzung sein. Für Selbstkritiker empfiehlt sich auf jeden Fall auch eine Rücksprache mit ihrem behandelnden Arzt und eine intensive Betreuung durch einen erfahrenen Meditationslehrer.

6. Meditation als Ablenkung

Persönliche Probleme und starke innere Konflikte können nicht durch Meditation gelöst werden. Hierzu sollte man auf jeden Fall einen Arzt und/oder Psychotherapeuten aufsuchen und Meditation als eine mögliche Begleitung zur eigentlichen Therapie besprechen.

Meditation als Entschleunigungs-Technik – So kann Meditieren wirklich helfen

Meditation bringt uns nachweislich ziemlich schnell Ruhe und Entspannung. Nach und nach sollten wir in der Meditation aber lernen, diese Ruhe auch in unseren Alltag zu integrieren. Eine krampfhafte Suche nach mehr Ausgeglichenheit und Entschleunigung allerdings, führt auch mit Meditation zum Gegenteil: zu Stress.

Wird die Meditation mit solch einem konkreten Ziel versehen und zum weiteren Tagestermin, dann entstehen Druck und Zwang. Und stellt sich als Ergebnis kein Erfolg ein, dann führt dies nur zu noch mehr Stress. Meditation sollte also stets ohne Zeitdruck und frei von Zielen praktiziert werden.

Autorin: Annette Coumont
Annette Coumont bietet Content Marketing für Themen rund um Nachhaltigkeit und bewusstes Leben. Sie ist Mit-Gründerin von evidero Ansprechpartnerin für Partner und Experten, die über redaktionelle Formate im Netz sichtbar werden wollen.