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Umweltfreundliche Bad-Utensilien: 4 Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Badezimmer

Nachhaltiger leben, was bedeutet das eigentlich? Zum Beispiel der Versuch, klimafreundlicher zu leben. Konkret im Badezimmer bedeutet das weniger Plastik, geringerer Wasserverbrauch und Heizenergie einsparen. Wie - das klären wir hier.
Autorin Esther Hilger
von Esther Hilger
Umweltschonend im Bad© Pixabay

Um umweltfreundlicher zu leben, muss man nicht gleich auf alles verzichten. Inzwischen gibt es viele Produkte, die ganz ohne Plastik auskommen und energieeffiziente Elektrogeräte. Aber wo verstecken sich die echten Klimasünden im Badezimmer?

Wer sich langsam an das Thema heranwagen will, sollte sich als erstes fragen, welche Produkte er wirklich braucht. Klar, Duschgel benutzen die meisten, doch wie viele verschiedene Pflegeprodukte brauchen wir wirklich? Die neue Bewegung, radikal auszumisten(nach der Marie Kondo Methode) gaukelt uns Nachhaltigkeit und Konsumverzicht vor, dabei ist es natürlich umweltfreundlicher, die Produkte aufzubrauchen und anschließend nicht nach zu kaufen, wenn wir sie nicht wirklich brauchen.

1. Reduziere Produkte, die Mikroplastik beinhalten

Mikroplastik belastet unsere Umwelt stark. Trotzdem steckt der Kunststoff in vielen Pflegeprodukten wie Shampoo, Duschgel und Bodylotions. Sprich, nicht nur die vielen Plastikverpackungen schaden der Umwelt, sondern auch der Inhalt.

Laut der Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) gelangen jährlich 977 Tonnen Mikroplastik und 46.900 Tonnen gelöste Polymere allein in Deutschland ins Abwasser. Eine Studie belegt, dass die umweltbelastenden Stoffe durch Kosmetikprodukte sowie Wasch-, und Putzmittel ins Abwasser gelangen. Inwieweit Kläranlagen Mikroplastik aus Abwasser filtern können, bleibt ungeklärt.

Auf festes Mikroplastik wird schon eine Weile verstärkt verzichtet, doch der wasserlösliche Kunststoff, der Inhaltsstoff, der weniger auffällt, steckt weiterhin in vielen Produkten.

Die Drogeriekette dm-drogerie Markt hat reagiert – Mehr als 80 Produkte aus der Eigenmarke Balea wurden umformuliert und sollen in Zukunft ohne Mikroplastik auskommen. Leider werden sich nicht alle Rezepturen ändern, da der dm-drogerie Markt darauf hinweist, dass manche Produkte ohne Mikroplastik nicht gleichwertig funktionieren. Wer gänzlich auf synthetische Polymere (Makromoleküle) verzichten möchte, sollte auf Naturkosmetik zurückgreifen.

2. Welche Bad-Utensilien lassen sich leicht austauschen?

Sie sind bunt, riechen nach Vanille, Zitrusfrüchten oder Tannenwald, locken mit Limited Editions und bekannten Gesichtern – sich im Duschgel-Dschungel zu verlaufen, ist eine der leichtesten Übungen. Wenn dann noch Influencer*innen begeistert an den Flaschen riechen, ist die Verlockung für Tausende Zuschauer*innen groß.

Doch gerade diese Produkte lassen sich wunderbar austauschen. Es gibt Nachfüllpackungen, feste Shampoo- oder Seifenstücke, selbstgemachte Pflegeprodukte, unverpackte Produkte und vielleicht auch gar keine Notwendigkeit für all diese Pflegeprodukte. Verschiedene DIYs für die Haarpflege haben wir beispielsweise hier beschrieben.

Einwegprodukte durch Mehrwegprodukte ersetzen

Wattepads, Wattestäbchen und Rasierklingen findet man in fast jedem Haushalt. Doch damit kann Schluss sein. Die Wattepads lassen sich durch waschbare Wattepads ersetzen, die Wattestäbchen gibt es inzwischen hergestellt aus Bambus und Baumwolle statt Plastik und der Rasierhobel ersetzt den Plastikrasierer.

Die Zero Waste Bewegung versucht, komplett auf Müll zu verzichten. Demnach auch auf umweltfreundlichere Einwegprodukte wie Wattestäbchen. Dafür gibt es beispielsweise Ohrreiniger mit Metallschlinge, in der Regel erhältlich in der Apotheke oder in Unverpackt-Läden.

Ähnlich verhält es sich mit Zahnbürste und Zahnpasta. Plastikfreie Zahnbürsten aus Bambus und Rizinusöl (oder Bio-Nylon) mit einer versprochenen Lebenszeit von etwa drei Monaten ersetzen die herkömmlichen Zahnbürsten. Zahnpasta gibt es beispielsweise in Tablettenform. Diese lassen sich in Unverpackt-Läden abfüllen und sind gleichzeitig auch noch reisefreundlich. Nur an das fehlende Schäumen muss man sich gewöhnen. Zahnseide gibt es aus echter, kompostierbarer Seide, statt aus Plastik und selbstverständlich ohne Plastikverpackung.

Der Rasierhobel aus Metall sieht im ersten Moment einschüchternd aus, mit ein wenig Übung sollte sich jeder damit zurechtfinden können. Dabei ist er langfristig betrachtet günstiger und sieht fast schon dekorativ im Badezimmer aus. Statt Rasierschaum eignet sich jegliches Öl sehr gut.

3. Achte auf deinen Wasser- und Stromverbrauch

Einen sehr einfacher Tipp, um Strom zu sparen, vergessen viele Menschen. Solange Elektrogeräte eingesteckt bleiben, verbrauchen sie Strom. Die Lösung: nach dem Gebrauch ausstecken oder Steckdosenleisten mit An- und Ausschalter benutzen. Hast du deine Haare geföhnt, solltest du den Stecker wieder ziehen – so einfach geht Stromsparen.

Stromspartipps beim Waschen

Der größte Stromfresser im Badezimmer ist in der Regel die Waschmaschine. Um langfristig Kosten zu sparen und das Klima weniger zu belasten, lohnt sich die Investition in eine energieeffiziente Waschmaschine, aber auch beim Waschen kann man einige Tipps beachten. Aktuell ist die höchste Energieeffizienzklasse nach der Einstufung der Europäische Union A+++. Mit dem Stromkostenrechner kannst du genau nachhalten, wie viel Energie deine Waschmaschine verbraucht. Gleiches kannst du natürlich auch mit einem Wäschetrockner oder anderen Geräten machen.

Stromspartipps beim Wäschetrocknen

Apropos Wäschetrockner, auch dieser gehört zu den stromhungrigen Geräten im Haushalt. Wer auf einen Wäschetrockner verzichten kann, sollte dies tun. Im Sommer trocknet die Kleidung vor dem Fenster, im Winter am besten in der Nähe der Heizung. Der Wäschetrockner stößt im Jahr bis zu 120 kg CO2 aus, die Wäscheleine kommt ganz ohne Strom aus.

Energieeffiziente Geräte sparen Heizenergie

Viel Energie wird durch das Erhitzen des Wassers verbraucht. Indem man die Waschmaschine direkt an die Warmwasserversorgung anschließt, kann man im Jahr bis zu 60 kg CO2 einsparen. Alternativ spart man auch durch Eco-Programme. Dabei wird das Wasser langsamer erwärmt, zwar dauert jeder Waschgang etwas länger, allerdings wird dabei weniger Energie und Wasser verbraucht.

Großeltern haben die Wäsche gerne bei 90 Grad Celsius gekocht, am besten mit Vorwäsche und Weichspüler. Inzwischen brauchen die meisten modernen Waschmaschinen weder das Vorwäsche-Programm noch extrem heißes Wasser, um die Wäsche gründlich zu reinigen. Häufiger mit 30 Grad Celsius statt mit 60 Grad zu waschen spart immens viel Energie.

Wasserkosten und Heizenergie ganz leicht einsparen

Schon mal vom sogenannten Sparduschkopf gehört? Im Vergleich zu einem herkömmlichen Duschkopf verbraucht dieser 60 Prozent weniger Wasser. Der Duschkopf saugt Luft an und hält den Wasserstrahl auf Druck, so bemerken wir die 60 Prozent weniger Wasser gar nicht erst. Mit der Duschbrause wird Wasser und vor allem Warmwasser, also Heizkosten eingespart. Der Sparduschkopf kostet in der Anschaffung kaum mehr als der Gewöhnliche, spart aber im Jahr bis zu 350 kg CO2 und gleichzeitig Kosten für Wasser und Abwasser.

Wassersparen geht natürlich auch noch leichter: Während des Zähneputzens, Einseifens und so weiter, muss das Wasser nicht laufen – besonders kein warmes Wasser.

4. Klimafreundliches Einkaufen mit dem blauen Engel

Der Blaue Engel Siegel

Das Zeichen für die Umwelt soll uns als Kompass dienen. Das Siegel ist aktuell auf rund 12.000 Produkten zu finden und zeichnet umweltfreundliche Produkte (und Dienstleistungen aus). Bei der Auswahl von teuren Waschmaschinen machen die meisten sich lange Gedanken, recherchieren und orientieren sich an Energieeffizienzklassen. Doch was ist mit Kleingeräten wie Wasserkochern oder Haartrocknern?

Bei geringeren Ausgaben neigen wir dazu, uns weniger Gedanken zu machen. Und genau dann profitieren wir besonders von dem Umweltzeichen Blauer Engel. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) zertifiziert basierend auf Studien, Untersuchungen und festgeschriebenen Anforderungen Produkte mit ressourcenschonender Herstellung, verringerter Emission schädlicher Substanzen, Langlebigkeit und weiteren Schwerpunkten. Ohne langes recherchieren und rechnen können wir Produkte mit dem blauen Engel guten Gewissens kaufen.

Autorin Esther Hilger
Esther Hilger
Esther, 1993 in Köln geboren, studiert Sozialwissenschaften und irgendwas mit Medien an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf