Bekanntlich entwickelte sich das Leben im Meer. Die ersten Lebewesen waren auf sich selbst gestellt und nutzten im Meerwasser gelöste Minerale sowie Kohlendioxid, um alles herzustellen, was sie zum Leben benötigten.
Direkte Nachkommen dieser Urwesen sind Mikroalgen. Ihre Stoffwechselprodukte, insbesondere deren aquatische Omega-3-Fettsäuren, gelangten über Fisch und Meeresfrüchte in die Nahrung unserer steinzeitlichen Vorfahren und wurden essentiell für die Evolution des menschlichen Gehirns.
Aufgrund des globalen Mangels an Omega-3-reichem Fisch leidet die Weltbevölkerung an einem gravierenden Defizit an lebenswichtigen aquatischem Omega-3-Fettsäuren – mit Folgen für die Gesundheit, insbesondere des Gehirns. Eine Lösung des Problems ist aus Algen hergestelltes Öl, reich an diesen wertvollen Fettsäuren.
Vor etwa zweihunderttausend Jahren überlebte nur ein Bruchteil der damaligen Weltbevölkerung eine Eiszeit, die mehrere zehntausend Jahre währte. In dieser Zeit wurde die südostafrikanische Küstenregion zu einem Garten Eden.
Fische und Meeresfrüchte waren für unsere altsteinzeitlichen Vorfahren eine unerschöpfliche Quelle essentieller Hirnbaustoffe, insbesondere an den einzigartigen aquatischen Omega-3-Fettsäuren. Diese damalige Nahrung erlaubte den Fischern und Sammlern die Entwicklung eines außergewöhnlich leistungsfähigen Gehirns.
Was genau bewirken aquatische Omega-3-Fettsäuren?
Die Entwicklung des menschlichen Gehirns ist abhängig von aus dem Wasser stammenden, sogenannten “aquatischen” Stoffwechselprodukten, die von Mikroalgen hergestellt werden. Ganz oben auf der Liste stehen zwei aquatische Omega-3-Fettsäuren: Eicosapentaensäure und Docosahexaensäure, aus dem Englischen abgekürzt mit EPA bzw. DHA. Sie sind kleine Wunder der Natur.
Alle Lebewesen, die über ein Nervensystem verfügen, bauen DHA in hoher Konzentration an den Kontaktstellen der Nervenzellen ein. Dort ist DHA unentbehrlich für die Informationsübertragung ─ und damit für jegliches Erleben und Erinnern: Ohne DHA wäre Denken undenkbar.
EPA hingegen dient als wichtiger Baustoff sämtlicher Körperzellen. So hält sie zum Beispiel die äußere Membran der Blutzellen flexibel (fluide). Das ist mit entscheidend dafür, dass Immunzellen ihre Schutzfunktion erfüllen und die roten Blutkörperchen (die Erythrozyten) effizient alle Gewebe mit Sauerstoff versorgen können. Sinkt der Gehalt an EPA, ist unser Immunsystem beeinträchtigt und es droht eine Verstopfung der Blutgefäße.
Wirkung der aquatischen Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA
Neben der Verbesserung der Membraneigenschaften beruht die gesundheitsförderliche Wirkung der aquatischen Omega-3-Fettsäuren auch auf ihren vielfältigen hormonellen Funktionen. Zwar ist unser Organismus (wie der der Fische) nahezu unfähig, die komplexe EPA und DHA aus einfacheren Vorstufen (wie der im Leinöl) zu bilden, er kann aber aus den beiden aquatischen Omega-3-Fettsäuren ganze Armadas von hormonähnlichen Wirkstoffen bilden. Diese steuern das Immunsystem oder töten Krebszellen. Sie fördern aber auch das Wachstum und die Entwicklung von Nervenzellen.
Der Omega-3-Index ─ wichtiger Maßstab für Ihre Gesundheit
Den prozentualen Anteil an aquatischen Omega-3-Fettsäuren in der Membran von roten Blutkörperchen (im Vergleich zu allen dort vorhandenen Fettsäuren) bezeichnet man als Omega-3-Index. Er lässt sich mit einem Blutstropfen einfach und kostengünstig bestimmen ─ und durch unsere Ernährung leicht beeinflussen. Deshalb sollte diese Untersuchung meines Erachtens ebenso zur ärztlichen Routine gehören, wie die Messung des Blutzuckers oder des Blutdrucks. Ein Omega-3-Index von 4 bis 5 Prozent gilt als ungesund und ist leider weltweit Durchschnitt, auch in Deutschland.
Gut wäre jedoch ein Wert von mindestens 8 Prozent. Er reduziert das Risiko, an einem Herzkreislaufversagen zu sterben (die häufigste Todesursache in Deutschland), um Faktor 10! Besser wäre sogar noch ein Omega-3-Index von 10 bis 11 Prozent, wie man ihn bei Menschen findet, die sich ─ wie beispielsweise Grönlands Inuit ─ fischreich ernähren.
Hoher Omega-3-Index reduziert Risiken von Krebs, Demenz und Depression
Bei diesen höheren Werten hat man auch ein geringeres Krebsrisiko (unter anderem, weil die Immunüberwachung besser funktioniert), einen höheren Schutz vor der vaskulären (von den Blutgefäßen ausgehenden) Demenz und Alzheimer sowie vor Depression.
So ist die nachgeburtliche Depression von Müttern mit einem hohem gegenüber denen mit einem niedrigen Omega-3-Index um bis 60 Mal geringer. Zudem entwickeln Kinder stillender Mütter, die einen gesunden Omega-3-Index haben, nachgewiesenermaßen eine höhere rationale, emotionale und soziale Intelligenz. Auch die Gefahr, an AD(H)S oder Autismus zu erkranken, ist deutlich reduziert. Darüber hinaus sind sie auch noch geschützt vor Asthma.
Auswirkungen des Mangels an aquatischen Omega-3-Fettsäuren
Insbesondere die Funktion des menschlichen Frontalhirns ist auf eine hohe Zufuhr an aquatischen Omega-3-Fettsäuren angewiesen. Es ist der Teil des Gehirns, der wie kein anderer unsere menschlichen Fähigkeiten steuert, wie Empathie zu fühlen, langfristig Planen oder sozial aktiv zu sein.
Studien zeigen einen starken Abbau der Frontalhirneigenschaften in der breiten Gesellschaft, insbesondere während der letzten Jahrzehnte. Dafür mag es viele Gründe geben, aber der globale Mangel an aquatischen Omega-3-Fettsäuren (niedriger Omega-3-Index weltweit) ist meines Erachtens ein offensichtlicher.
Um einen Omega-3-Index von weltweit durchschnittlich 4-5 Prozent auf 8-10 Prozent zu erhöhen, wäre eine tägliche Zufuhr von etwa zwei Gramm aquatischer Omega-3-Fettsäuren nötig, das entspräche in etwa 200 bis 300 Gramm fettreichem Fisch. Dies ist in unzähligen Studien nachgewiesen worden. Von der zunehmenden Vergiftung mit Schmermetallen, Pestiziden oder Mikroplastik einmal abgesehen, kann die weltweite Fischproduktion jedoch nur einen Bruchteil des Bedarfs decken.
Die Folge: Die gesamte Menschheit ist ─ wie Studien zeigen ─ mit essentiellen Hirnbaustoffen unterversorgt . Um das gewaltige Problem zu lösen, gibt es meines Erachtens nur einen Weg: Mikroalgen!
Mikroalgen ─ der ökologische Weg in eine hirngesunde Zukunft
Der gewaltige Vorteil einer direkten Nutzung von Mikroalgen zum Stillen unseres weltweiten Bedarfs an aquatischen Omega-3-Fettsäuren – anstatt indirekt über Fisch und Meeresfrüchte – liegt darin, dass sie in unbegrenzter Menge und auf ökologisch völlig unbedenkliche Weise in großen Containern gezüchtet werden können, um so an das wertvolle Algenöl zu gelangen. Nach meiner Hochrechnung würde eine weltweite Versorgung dabei so viel Kohlendioxid binden, wie zum Beispiel Deutschland freisetzt. Und über diesen positiven Nebeneffekt der Klimaverbesserung hinaus könnten sich so auch noch die Fischbestände erholen.
Algenöl als neues Grundnahrungsmittel
Wir können die Uhr nicht in die Altsteinzeit zurückdrehen, um artgerecht zu leben. Vielmehr müssen wir den Weg vorwärts in eine (r)evolutionäre Zukunft und Ernährung wagen, die sowohl ökologisch und ökonomisch als auch ethisch unbedenklich ist – und dabei so nachhaltig, dass auch zukünftige Generationen unseren Planeten noch bewohnen können.
Algenöl als neues Grundnahrungsmittel ist ein erster wichtiger Schritt in diese Richtung. Es ist vegan, lebenswichtig und – so meine Überzeugung – derzeit völlig alternativlos. Weil ich Algenöl als neues Grundnahrungsmittel betrachte, empfehle ich, es nicht in Kapseln verpackt zu sich zu nehmen (was viele Zusatzstoffe erfordert und es in der Regel auch teurer macht), sondern als flüssiges Öl.