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Wildpflanzen in der Küche : Kennst du noch das Küchenkraut Portulak?

Von Juni bis September blüht der Portulak endlich wieder. Häufig wird er mit Tellerkraut oder Postelein verwechselt. Wie du den echten Portulak erkennst und verwendest erfährst du hier.
von evidero Redaktion
Das Kraut PortulakBild von Ulrike Linnenbrink auf Pixabay

Mal ehrlich, schon einmal was von Portulak gehört? Bei Portulak kann es sich um ein wucherndes Garten-Unkraut handeln, aber da seine Eignung für Salat schon lange bekannt ist, wird er auch gezielt angebaut. Denken wir einfach daran, dass ein Unkraut bisweilen nur eine Blume am falschen Ort ist.

Der Anbau von Portulak gelingt mühelos und er kann über das ganze Jahr angebaut und geerntet werden. Im Freiland gedeiht das Gemüse von März bis Oktober. Von der Aussaat bis zur Ernte vergehen maximal vier Wochen. Im Gewächshaus dauert es gerade mal knapp drei Wochen.

Wie kann man Portulak anbauen und pflegen?

Da Portulak sehr unkompliziert ist, ist auch die Anzucht keine Kunst. Die Samen sollten nur leicht mit Erde bedeckt werden, denn er schätzt gute Belichtung. Auch in Balkonkästen ist das Anbauen kein Problem.

Regelmäßig gegossen kriecht er schnell wachsend zunächst am Boden entlang, dann richtet er sich bis zu 40 Zentimeter hoch auf. Seine Stängel sind rötlich, die Blätter sind ohne Stiele und ihre Form erinnert an Eier. Das Blattwerk kann grün, gelb oder golden gefärbt sein. Portulak ist eine einjährige oder mehrjährige krautige Pflanze und die einzige Pflanzengattung, die zur Familie der Portulakgewächse gehört.

Die meisten Portulak-Pflanzen sind zart und haben einfache Laubblätter, die meistens ganzrandig sind. Er liebt die Sonne und die Wärme. Die Portulak-Blütenstände öffnen sich nur bei Sonne, deswegen werden sie auch “Mittagsblumen” genannt. Die Kapselfrüchte des Portulaks enthalten viele braune, graue oder schwarze Samen.

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Portulak ist eine Heilpflanze seit der Antike

In Vorderasien trifft man den Portulak noch wildwachsend an; dort wird auch der Ursprung der Pflanze vermutet. Auch im westlichen Himalaya-Gebiet und in Griechenland war Portulak schon früh bekannt. Der Portulak wurde bereits seit mehreren tausend Jahren zur Ernährung genutzt, als Heilpflanze wird er in vorchristlichen babylonischen Schriften bereits um 800 v. Chr. erwähnt.

Auch bei den alten Griechen wurde der Portulak verwendet, hier sowohl als Gemüse als auch als Heilpflanze. In Deutschland wird Portulak nur wenig angebaut, obwohl er schon im Mittelalter in Europa bekannt war. Die gegenwärtigen Anbaugebiete für das Blattgemüse liegen in Belgien, Frankreich und den Niederlanden.

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Schon bei den alten Ägyptern fand der Portulak Anwendung bei Blasenproblemen und Nierenleiden. Die alten Griechen setzten Portulak bei Darmproblemen ein. Und im 16. Jahrhundert beugte man einem Vitamin-C-Mangel mit dem Blattgemüse vor. In der chinesischen Medizin setzt man den Portulak traditionell gegen Infektionen und Entzündungen ein.

Portulak kann als weltweit verbreitetes Acker- und Gartenunkraut lästig und unwillkommen sein (eine Pflanze bildet 10.000 Samen, die über dreißig Jahre lang keimfähig bleiben), jedoch besänftigt er durch seine vielseitigen Gesundheitswirkungen als Heilpflanze. Seine Heilwirkung ergibt sich bei dem blass gelb oder orange blühenden Gewächs aus den Inhaltsstoffen.

Was macht den Portulak so gesund?

Portulak ist besonders reich an Vitamin C und enthält außerdem das Provitamin A, die Vitamine B1, B2 und B6. Der Portulak ist reich an Mineralstoffen wie Calcium, Magnesium, Natrium, Phosphor, Kalium, Zink und Eisen. Des weiteren tragen Omega-3-Fettsäuren, Kohlenhydrate, Eiweiß, Alkaloide, Glutaminsäure, Flavonoide, Cumarine, Saponine und Beta-Sitosterol ihren Teil zur heilenden Wirkung bei.

Portulak im Einsatz: Heilkraut bei Zahnfleischentzündungen

Da Portulak reich an Vitamin C ist, ist sein wichtigster Einsatzzweck bei Vitaminmangel-Zuständen, beispielsweise gegen Frühjahrsmüdigkeit oder gar Skorbut und bei vitaminmangel-bedingten Zahnfleischentzündungen. Auch seine Flavonoide, eine Untergruppe der Polyphenole, wirken antioxidativ, stärken somit das Immunsystem und wirken krebsvorbeugend. Saponine sind eine Untergruppe der Glykoside, wirken stärkend, entzündungshemmend, harntreibend, schleimlösend und hormonstimulierend. Sie unterstützen die Aufnahme anderer Stoffe durch den Darm und senken das Cholesterin. Man vermutet eine vorbeugende Wirkung gegen Darmkrebs.

Auch das Verdauungssystem wird vom Portulak gestärkt. Linderung soll das Gemüse bei Sodbrennen bringen, außerdem soll es gegen Entzündungen von Magen und Darm helfen.

Ein natürliches Heilmittel bei Erkältungserscheinungen

Der Portulak wirkt desinfizierend im Mund- und Rachenraum, krampflösend bei Husten und Asthma und keimtötend bei Bakterien, Pilzen und Viren. Cumarin wirkt antibakteriell und keimtötend. Dem Portulak wird auch nachgesagt, er sei blutreinigend und blutstillend, harntreibend und tonisierend. Portulak wirkt auch gegen Kopfschmerzen, Nervenproblemen und Nierenleiden sowie gegen Husten und Fieber.

Beta-Xanthine stärken das Immunsystem und werden pharmakologisch bei Gichtpatienten zur Senkung des Harnsäurespiegels eingesetzt.

Portulak als Gewürz

Portulak vom Feld hat in den Sommermonaten Saison. Er schmeckt leicht sauer und daher erfrischend. Der säuerliche Geschmack rührt vom Gehalt an Oxalsäure her, daher sollte man Portulak nicht im Übermaß verwenden, weil in Verbindung mit Milchprodukten unlösliche Nierensteine entstehen können.

Den Portulak verwendet man am besten frisch als Salat oder Gemüse. Aus den Blättern des Portulaks kann man Salate zubereiten. Die jungen knackigen Blätter und Stängel schmecken erfrischend salzig-nussig, ältere Blätter dagegen wirken bitter. Ebenso kann man den Portulak als Suppeneinlage verwenden. Die Samen enthalten Proteine und Fett und können gemahlen als Zusatz im Mehl dienen oder ein Müsli ergänzen.

Gedünstet kann Portulak wie Gemüse oder blanchiert wie Spinat verzehrt werden. Die etwas stärker schmeckenden Knospen eignen sich als Kapernersatz. Die Knospen sind frittiert eine Delikatesse. Die fleischigen Blättern mit anderen Obst- und Gemüsesorten ergeben einen leckeren Saft. Weniger geeignet sind getrocknete Blätter als Teeaufguss.

Portulak verliert schnell seine Wirkstoffe und sollte daher möglichst frisch und innerhalb von zwei bis drei Tagen verbraucht werden. Deshalb ist er getrocknet oder eingefroren auch nicht so sehr als Teekraut geeignet. Wenn du dir einen Vorrat anlegen willst, so lege das Blattgemüse in Salz und Essig ein.

evidero Redaktion
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