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TCM Rezepte für den Sommer: Die 5-Elemente-Ernährung im sommerlichen Feuer-Element

Mit Energie in den Sommer starten: Sabine Spielberg gibt Tipps für deine Ernährung nach der chinesischen 5-Elemente-Ernährung.
Sabine Spielberg
von Sabine Spielberg
TCM Ernährung im Sommer© Sabine Spielberg

Das Feuer-Element symbolisiert die Hitze und somit die wärmste Zeit des Jahres, den Sommer. Die im Frühjahr aufgestiegene Energie des Holz-Elements intensiviert sich: Feuer ist kraftvoller, aktiver und dynamischer. Wie die Flammen des Feuers, so verlässt die Energie nun ihre bislang geordneten Bahnen, strömt nach außen und lodert in alle Richtungen. Sabine Spielberg, 5-Elemente-Köchin nach der Traditionellen Chinesischen Medizin, erklärt, wie wir uns jetzt mit leichter Kost die nötige Energie für die aktivste aller Jahreszeiten geben können.

Die 5-Elemente-Ernährungslehre entspringt der Traditionellen Chinesischen Medizin und versteht die Nahrungsaufnahme als unsere wichtigste Energiequelle, mit der wir unsere angeborene Lebensenergie ergänzen können. Deshalb wird die energetische Wirkung von Speisen auf den Menschen in den Vordergrund gestellt und nur zweitrangig der Gehalt an Vitaminen und Nährstoffen betrachtet. Alle Nahrungsmittel werden dazu den 5 Elementen Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser zugeordnet. Sind die 5 Elemente in unserem Körper in Harmonie, bleiben wir gesund und sind stark genug, um leichte Defizite auszugleichen.

Der Sommer steht im Element des Feuers

Sabine Spielberg
Expertin: Sabine Spielberg
Sabine Spielberg ist Köchin und Ernährungsberaterin nach den 5 Elementen der Traditionellen Chinesischen Medizin. Sie gibt regelmäßig Kochkurse in Köln und betreibt einen veganen Foodblog...
Licht und Liebe, Lachen und Leichtigkeit kennzeichnen den Sommer: Die Sonne steht an ihrem höchsten Punkt und ihre Strahlen wärmen die Erde am längsten. Die Natur zeigt sich in ihrer ganzen Pracht und schöpft aus der Fülle: Pflanzen stehen in voller Blüte, Tiere strotzen vor Kraft und Vitalität, Insekten und Vögel fliegen kreuz und quer, überall herrscht reges Leben.

Auch uns Menschen beflügelt der Sommer in unserer Aktivität – die Tage werden länger und die Nächte kürzer. Die täglichen Anforderungen erfüllen wir mit Leichtigkeit und haben immer noch genügend Energie, um das Plus an Stunden für Freunde, Feste und Freizeit zu nutzen. Es ist die Phase der Liebe und der Leidenschaft, schnell lassen wir uns begeistern und fangen Feuer für neue Ideen, Bekanntschaften oder Projekte. Im Lebenszyklus des Menschen steht das Feuer-Element für die Jugend.

Die Ernährung im Feuer-Element

Jedes Nahrungsmittel, das wir zu uns nehmen, bereichert uns mit seiner Energie, mit der wir unsere eigene Lebensenergie beeinflussen können. Daher profitieren wir im Sommer von einer Ernährung, die unsere nach außen gerichtete „Feuer-Energie“ und Lebensfreude unterstützt und uns gleichzeitig die nötige Basis gibt, um diese Jahreszeit auszukosten, ohne dabei „auszubrennen“.

Das Feuer in unserer Nahrung: Rot, unregelmäßig und bitter

Wie beim Feuer kennzeichnen sich die Nahrungsmittel im Feuer-Element durch eine rote Farbe in all ihren Schattierungen (zum Beispiel Erdbeeren, Johannisbeeren, Tomaten) und durch spitze, unregelmäßige Formen (zum Beispiel Chili, Paprika). Und wie jedes Feuer, darf auch das Feuer in uns nicht außer Kontrolle geraten und alles „in Brand“ setzen. Daher unterstützt der bittere Geschmack das Feuer-Element, weil er die aufsteigende Energie mäßigend nach unten lenkt und dafür sorgt, dass die Feuer-Energie nicht zu hoch lodert. Typische Vertreter des bitteren Geschmacks sind Sommersalate, Radicchio, Rucola, Endivien und Artischocken, die Pampelmuse als Obst oder auch getrocknete Gewürze wie Rosmarin, Thymian oder Oregano.

Bitter wirkt verdauungsfördernd und austrocknend

Der bittere Geschmack regt die Verdauung an, weswegen man zum Beispiel gerne vor dem Essen einen bitteren Aperitif oder nach dem Essen einen Espresso trinkt. Bitter hat aber auch eine austrocknende Wirkung und im Übermaß trocknet es das Blut und die Körpersäfte aus, wie man es zum Beispiel beim Menschen beobachten kann, die rauchen und viel Kaffee trinken. Es bewirkt eine trockene, faltige Haut, weil das Bittere die Feuchtigkeit der Haut beeinträchtigt.

Erfrischende Nahrung und viel Flüssigkeit zum Ausgleich

Um uns vor der austrocknenden Wirkung des Feuers zu schützen, sollten wir unsere Ernährung um erfrischende Nahrungsmittel ergänzen (wie zum Beispiel sämtliches Kohlgemüse, Champignons, Paprika, Sellerie, Chicoree oder Äpfel und Birnen) und für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sorgen.

Warme Nahrung zur Unterstützung der Verdauung

Die Rohkost wird ebenfalls dem Feuer-Element zugeordnet, da sie bei großer Sommerhitze als kühlende Kost eher zu bevorzugen ist als im Winter. Dennoch gilt es auch im Sommer, so oft wie möglich warm zu essen, denn nach fernöstlichem Verständnis können zu viel Rohkost, Eisgekühltes und kalte Speisen zu einer Ansammlung von Kälte und Schleim führen, die das Immunsystem schwächen und zu Müdigkeit, Leistungsschwäche, Lustlosigkeit und Verdauungsschwäche führen kann. Grillen, kurzes Anbraten und Wok-Gerichte sind unterstützende Kochtechniken, die jetzt gut in die Jahreszeit passen und die nötige Wärme in unsere Speisen bringen.

Ein 5-Elemente-Menü im Feuer-Element

Ein energetisierendes und ausgleichenes Menü ganz im Zeichen des Feuer-Elements, zusammengestellt durch die 5-Elemente-Köchin Sabine Spielberg:

Als Vorspeise eine Rote Linsensuppe mit Orange und Rosmarin, im Hauptgang Wokgemüse mit Tofu, Erdbeeren und Basilikum, dazu Couscous-Salat mit getrockneten Tomaten und Minze und zum Nachtisch eine erfrischende Johannisbeerencreme: Mit diesem Menü wird der Sommer farbenfroh, voller Überraschungen und absolut “yummie” sein.

Linsendal mit Rosmarin © Sabine Spielberg

Linsendal mit Orange und Rosmarin

Rote Linsen sind geschälte braune oder lilafarbene Linsen und dadurch viel schneller gar als andere Linsensorten. Außerdem müssen sie vor dem Kochen nicht eingeweicht werden, wodurch sie sich gut für die schnelle Küche eignen. Wegen ihrer mehlig kochende Konsistenz nehme ich sie besonders gern für Suppen, Dals und Currys.

Zutaten:

  • Rapskernöl
  • 1 Zwiebel, gewürfelt
  • 200 g rote Linsen
  • Prise Currypulver
  • 1 Prise Rosmarin, getrocknet
  • 500 ml Orangensaft
  • 750 ml Gemüsefond oder Wasser
  • 1/3 Stück Kombu- oder Wakame-Alge
  • 1-2 Zweige frische Rosmarinzweige

Zubereitung:

Zwiebelwürfel in heißem Rapskernöl glasig dünsten. Linsen, Currypulver und Rosmarin dazu geben und kurz mit andünsten. Mit Orangensaft und Gemüsefond aufgießen, Rosmarinzweige und Alge hinzu geben. Alles kurz aufkochen und ca. 35 Minuten mit geschlossenem Deckel köcheln lassen.

Tipp: Die Alge kann diese entweder in der Suppe bleiben und mitgegessen werden, oder vor dem Servieren herausgezogen werden.

Wokgemüse mit Tofu, Erdbeeren und Basilikum

Wokgemüse ist herrlich im Sommer, wenn es uns weg von den Kochtöpfen hinaus ins schöne Wetter zieht. Ähnlich wie Salat ist es schnell zubereitet, kann mit vielen bunten Gemüsesorten und Früchten der Saison variiert werden und gelingt immer.

TCM Ernährung im Sommer © Sabine Spielberg

Zutaten:

  • 2-3 EL Rapskernöl
  • 200 g Tofu, in Würfel geschnitten
  • Sojasauce
  • 1 Möhre, in Stifte geschnitten
  • 1 Spitzkohl, in Streifen geschnitten
  • 1/2 Chinakohl, in Streifen geschnitten
  • 1 Schale Erdbeeren, halbiert
  • 1/2 Packung (15 g) eingelegter Ingwer, in Streifen geschnitten
  • 1 große Prise Salz
  • 1 Bund frisches Basilikum, gehackt

Zubereitung

Rapskernöl in einem Wok oder in einer großen Pfanne erhitzen. Tofuwürfel von allen Seiten goldbraun anraten und mit Sojasauce ablöschen. Warm stellen. Das Gemüse in der oben genannten Reihenfolge anbraten. Sobald eine Sorte gar ist, wird sie am Rand des Woks hochgeschoben, um im Zentrum Platz für die neuen Zutaten zu machen. Zuletzt den Tofu dazu geben und alles miteinander vermengen, salzen und mit frischem Basilikum bestreuen.

Tipp: Die gewölbte Form des Woks verteilt die Hitze so, dass im Zentrum alles blitzschnell gar wird, während die zuvor gegarten und an den Rand geschobenen Zutaten nicht abkühlen.

Couscous Salat © Sabine Spielberg

Couscous-Salat mit getrockneten Tomaten
und Minze

Couscous wird traditionell aus Weizen hergestellt und ist im Orient ein Grundnahrungsmittel, das bei trockenem und heißem Klima erfrischt. Wir schätzen Couscous, weil er blitzschnellt gar ist und so unheimlich variabel ist. Wie zum Beispiel hier in spannender Kombination mit sonnengetrockneten Tomaten und Minze.

Zutaten:

  • 250 g Couscous
  • 1 Prise Kurkuma
  • 1 kräftige Prise Salz
  • 3 getrocknete Tomaten
  • 1 kleine Salatgurke, in kleine Würfel geschnitten
  • 1/2 Bund Minze, gehackt
  • 2 El Zitronensaft
  • 6 El Olivenöl

Zubereitung:

Couscous mit Kurkuma und Salz vermengen und mit 375 ml kochendem Wasser übergießen. Quellen lassen. Getrocknete Tomaten ca. 10 Minuten in warmen Wasser einweichen und dann abgießen. Tomaten grob hacken und zusammen mit Gurkenwürfel und Minze unter den Couscous mischen.
Zitronensaft und Olivenöl verrühren und unter den Couscous-Salat rühren. Eventuell mit Salz abschmecken.

Tipp: Wer Minze nicht verträgt oder mag, kann alternativ glatte Petersilie verwenden.

Erfrischende Johannisbeerencreme

Die perfekte Kombination für heiße Sommertage – süß-säuerliches Fruchtgelee und kühler „Joghurt“.

Johannisbeercreme © Sabine Spielberg

Zutaten:

  • 1 Packung Sojatoo
  • 1/2 Glas Johannesbeerengelee
  • 1 kl. Becher Sojajoghurt

Zubereitung:

Sojatoo mit dem elektrischen Schneebesen auf das doppelte Volumen aufschlagen. Johannesbeerengelee und Sojajoghurt miteinander pürieren und grob unter die Sahne heben.

Tipp: Weniger kühlend ist eine Variante ohne den Sojajoghurt. Die Creme schmeckt auch lecker mit anderen Gelees und Marmeladen. Einfach mal mit den eigenen Lieblingssorten ausprobieren!

Für eine gesunde und bewusste Ernährung empfehlen wir, Produkte in Bioqualität zu wählen.

Sabine Spielberg
Expertin: Sabine Spielberg
Sabine Spielberg ist Köchin und Ernährungsberaterin nach den 5 Elementen der Traditionellen Chinesischen Medizin. Sie gibt regelmäßig Kochkurse in Köln und betreibt einen veganen Foodblog...