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Nährstoffe und Vitalstoffe - Das ist der Unterschied: Was sind eigentlich Nährstoffe und Vitalstoffe?

Was ist der Unterschied zwischen Nähr- und Vitalstoffen? Was passiert, wenn wir Nahrung erhitzen? Warum ist Gemüse aus der Dose nicht gesund? Die Fakten!
von Antje Brand
Foto: © PhotoSG - Fotolia.com

Die meisten haben nur ein Halbwissen zum Thema gesunde Ernährung. Damit das bei euch nicht so bleibt, räumen wir mit Ernährungsmythen auf und geben euch zahlreiche Tipps, wie ihr eure Ernährung nachhaltig verbessern könnt. 

Kohlenhydrate, Proteine, Fette, Vitamine, Mineralstoffe – dass unsere Lebensmittel sich aus diversen Kombinationen dieser Inhaltsstoffe zusammensetzen, weiß eigentlich jeder. Doch wie die einzelnen Nährstoffe und Vitalstoffe wirklich auf unseren Körper wirken – da wird es dann schon schwieriger. Noch dazu gibt es viele weitere Stoffe, an die wir oft gar nicht denken, oder die wir nicht kennen, die sekundären Pflanzenstoffe zum Beispiel. Hier kannst du die wichtigsten Grundlagen zu Nähr- und Vitalstoffen erfahren.

Die 5 wichtigsten Fakten zu Nährstoffen und Vitalstoffen

1. In jedem natürlichen Lebensmittel sind ALLE Nährstoffe enthalten

Viele denken, Kartoffeln bestehen aus Kohlenhydraten und Fleisch besteht aus Eiweiß, um mal zwei gängige Beispiele zu nennen. Tatsächlich sind aber in jedem Lebensmittel alle Nährstoffe enthalten, also Kohlenhydrate, Eiweiße und Fette. Sie unterscheiden sich lediglich im Mengenverhältnis.

In Kartoffeln sind also ganz besonders viele Kohlenhydrate und in Fleisch besonders viele Eiweiße.

2. Lebensmittel bestehen nicht nur aus Nährstoffen

Genausowenig wie eine Kartoffel nicht nur aus Kohlenhydraten besteht, so besteht sie auch nicht nur aus den drei großen Nährstoffen. Man kann sagen: Die Nährstoffe sind die großen Bausteine unserer Nahrung und die Vitalstoffe sind die kleinen. Unser Körper braucht beides, um richtig zu funktionieren.

Wo finden wir Vitalstoffe? In allen natürlichen Lebensmittel, je frischer, desto besser.

3. Vitalstoffe sind nicht nur Vitamine

In “Vitamin” steckt das “vital” schon drin, für die meisten ist also direkt klar, dass Vitamine zu den Vitalstoffen gehören. Sie sind aber noch längst nicht alles, was unser Körper benötigt. Zu den Vitalstoffen gehören etwa auch Mineralien, Ballaststoffe, Fettsäuren, Enzyme oder Spurenelemente. All dies finden wir vor allem in pflanzlicher Nahrung.

4. Beim Verarbeiten gehen Vitalstoffe verloren – Erhitzen zerstört Vitamine

Die meisten Vitalstoffe sind in Lebensmitteln enthalten, die wir beispielsweise frisch vom Baum pflücken oder aus der Erde holen. Sobald wir anfangen, das Lebensmittel zu verändern, sinkt der Vitalstoffgehalt. Bei einer mechanischen Veränderung ist das nur sehr wenig. Man kennt das zum Beispiel, dass ein Apfel braun wird, wenn man ihn aufschneidet und zu lang an der Luft lässt.

Gärprozesse sind auch noch in Ordnung, zum Beispiel wenn Sauerkraut gemacht wird. Aber es gibt einen Verarbeitungs-Prozess, den nur Menschen umsetzen und der massig Vitalstoffe vernichtet: Das Erhitzen! Dabei werden viele Vitalstoffe wie etwa Vitamine zerstört. Sogar einige Nährstoffe sind davon betroffen, zum Beispiel das Eiweiß.

Alle in Deutschland hergestellten Milchprodukte wurden auf mindestens 60 Grad erhitzt (pasteurisiert). Da ist viel Eiweiß bereits zerstört, das ursprünglich in der Milch enthalten war.

5. Beim Haltbar-Machen gehen Vitalstoffe verloren – Essen aus der Dose enthält kaum noch Vitamine

Egal ob in der Dose oder im Weckglas – haltbar machen bedeutet einen Lebensprozess unterbrechen. Und wenn wir den unterbrechen, ist es halt tot. Wenn eine Milch ein Jahr lang als H-Milch ungekühlt lagern kann, ist da von der Kuh nicht mehr viel drin, das geht nicht.

Einzige Ausnahme: Schockgefrorenes Gemüse. Leider müssen wir das erhitzen, wenn wir es nach dem Auftauen essen wollen – und schon werden die geretteten Vitalstoffe wieder vernichtet.

4. Natürliche Lebensmittel haben eine perfekte Zusammensetzung von Nährstoffen und Vitalstoffen

Ein Lebensmittel wie etwa ein Apfel oder eine Zucchini besteht aus zig Tausenden von Stoffen, die wir noch gar nicht alle kennen. Wir wissen vielleicht, dass in einer Zucchini die Vitamine A und C, Kalium oder Calcium zu finden sind. Aber Stoffe, von denen wir nichts wissen, können wir auch nicht entdecken.

Eine Zucchini ist also nicht deshalb gesund, weil Vitamin A drin ist, sondern wegen der Zusammensetzung aus allen Stoffen, die diese Pflanze lebendig gemacht haben und sie wachsen ließen!

5. Kunstprodukte enthalten keine Vitalstoffe im richtigen Verhältnis!

Kunstprodukte wie Süßigkeiten, Fertigprodukte oder Limonaden enthalten kaum, wenn nicht sogar gar keine Vitalstoffe. Meistens werden sie durch Fabrikzucker lange haltbar gemacht. Zwar werden sie häufig mit Vitalstoffen wie Mineralien oder Vitaminen angereichert, diese sind jedoch meistens künstlich hergestellt und bringen den Vitalstoff-Haushalt des Körpers nur durcheinander. Warum? Weil alle anderen Vitalstoffe, die in der Natur etwa mit Magnesium gemeinsam geliefert werden, im Kunstprodukt fehlen!

Natürliche Lebensmittel für die richtige Kombination von Nähr- und Vitalstoffen

Was heißt das jetzt also für unsere Ernährung? Je natürlicher ein Lebensmittel ist, desto gesünder ist es für uns. Es enthält Kohlenhydrate, Eiweiße, Fette, Vitamine, Mineralstoffe, Ballaststoffe und so weiter in genau der richtigen Zusammensetzung, die unser Körper kennt und verarbeiten kann. Es gibt zum Beispiel auch Vitamine, die nur gemeinsam mit Fett vom Körper aufgenommen werden können – deswegen macht man auch Öl an einen Salat.

Kunstprodukte hingegen enthalten die falschen Mengenverhältnisse – und viele enthalten sogar ausschließlich Nährstoffe. Damit werden die Batterien unserer Körpers zwar am laufen gehalten, gesund ist das für uns jedoch nicht.

Aufgezeichnet von: Manuela Hartung

Expertin: Antje Brand
Antje Brand, bekannt aus Funk und Fernsehen, ist eine außergewöhnliche und äußerst erfolgreiche Trainerin und Body-Coach.