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Aggressive Menschen erkennen: Diese 3 Aggressions-Typen solltest du kennen, um richtig auf Provokationen zu reagieren

Aggressive Menschen trifft man immer wieder – in der U-Bahn, auf der Arbeit oder vielleicht auch in der eigenen Familie. Vielleicht hat man auch selbst aggressive Tendenzen. Es ist gut, die Aggressionen richtig einschätzen zu können.
von Ulrich Krämer
Aggressionstypen erkennen und richtig reagieren© zhitkov - Fotolia.com

Neigst du dazu, schnell wütend zu werden? Bringen manche Dinge dich sofort auf die Palme? Oder kennst du Menschen, bei denen das so ist? Hier erfährst du, was die Merkmale von verschiedenen Aggressions-Typen sind und wie man am besten auf sie reagiert.

Natürlich werden wir alle einmal wütend, das ist ganz normal. Es gibt jedoch auch Menschen, die wesentlich schneller aggressiv oder ausfällig werden. Je nach Aggressions-Typ muss man anders auf die entgegengebrachten Aggressionen reagieren, um die Situation nicht noch zu verschärfen. Dies sind die Typen nach Dutschmann, die dir helfen können, aggressives Verhalten richtig zu deuten und die passenden Reaktionen zu zeigen.

1. Der instrumentelle Typ

Merkmale:

  • hat Lust auf Effekte
  • steht gerne im Mittelpunkt
  • ist dazu bereit, anderen Schaden zuzufügen, um einen eigenen Vorteil zu erlangen

Typisches Verhalten:

  • schimpft laut in der U-Bahn auf andere
  • rempelt gerne
  • freut sich, wenn jemand über seine Aktionen lacht
  • macht zB rassistische Äußerungen in der Hoffnung, dass jemand klatscht

Wie geht man mit solchen aggressiven Menschen am besten um?

Bei diesem Aggressionstypen ist es ratsam, klare Ansagen zu machen und Grenzen zu setzen. Gibt es etwa besagte rassistische Äußerungen, kann man darauf mir “Solche Äußerungen wollen wir hier nicht haben” kontern.

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Ganz wichtig ist es, sich nicht beeindrucken oder einschüchtern zu lassen. Dies nimmt der Aggressor sofort als Erfolg wahr und wird damit in seinem Verhalten bestärkt. Dabei führt jede erfolgreiche aggressive Handlung dazu, dass die Wahrscheinlichkeit zu neuen Aggressionen steigt. Hier muss schnell ein Riegel vorgeschoben werden.

2. Der emotionale Typ

Merkmale:

  • steht permanent unter Strom und hat zu viel Adrenalin im Blut
  • hat keine Möglichkeit gefunden, mit dem Druck zurecht zu kommen und lässt ihn irgendwann ganz unvorhergesehen ab
  • sieht schnell und überall Provokationen, lässt sich gerne provozieren und hat erstmal kein Problem damit, wenn jemand zu Schaden kommt
  • ist verbal oder psychologisch nicht mehr erreichbar, wenn er einmal “hochgefahren” ist

Typisches Verhalten:

  • geht mit breiten Schultern durch die Fußgängerzone und reagiert auf Blickkontakt mit “Was guckst du?”
  • fühlt sich schnell provoziert und fragt etwa nach “Was wollen Sie denn damit jetzt sagen?”

Wie geht man mit diesen schnell reizbaren Menschen um?

Bei solchen Menschen empfiehlt es sich, ihnen erst einmal aus dem Weg zu gehen, damit sie sich abkühlen können. Wenn sie erst einmal “hochgefahren sind”, sich aufregen und ausfällig werden, ist eine Kommunikation mit ihnen unmöglich.

Ist man mit ihnen im selben Raum, sollte man diesen verlassen, unterwegs kann man einfach gehen. Wenn sie sich beruhigt haben, kann man den strittigen Punkt noch einmal ansprechen und nach einer konstruktiven Lösung suchen.

3. Der Erregungstyp:

Merkmale:

  • ist ungesteuert, kann sich nicht kontrollieren
  • schwere Gefährdung von anderen
  • bereut hinterher häufig, was er gesagt oder getan hat

Typisches Verhalten:

  • rastet richtig aus
  • ist im Moment der Eskalation nicht mehr Herr seiner Sinne
  • mögliche erste Anzeichen: wird plötzlich ganz ruhig, wenn er vorher gesprächig war, Muskelkontraktionen, Fäuste, Stressflecken, pochende Halsschlagader, malende Kiefermuskulatur

Wie geht man mit diesen häufig gewalttätigen Menschen am besten um?

Aufmerksam sein! Bei diesen Menschen ist es wichtig, die Anzeichen frühzeitig zu bemerken, um zu wissen, wann der Wutanfall und die Aggressionen losgehen werden.

Bei den ersten Symptomen kann es noch möglich sein, den Menschen zu beruhigen, damit die Situation nicht eskaliert. Schafft man dies jedoch nicht sofort, sollte man den Rückzug antreten, um sich selbst keiner Gefahr auszusetzen.

Quellen und weitere Informationen

Experte: Ulrich Krämer
Ulrich Krämer ist diplomierter Sozialpädagoge und hat sich auf Deeskalations- und Anti-Gewalt-Training spezialisiert.