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Ayurvedisches Fasten: Frische Energie mit Ayurveda – Heilfasten

Ayurvedisches Fasten ist ein Teilfasten, es darf also etwas gegessen werden. Jedoch sollten dies spezielle ayurvedische Gerichte sein.
von Ellen Ertner
Heilfasten nach Ayurveda© Natalia Klenova - Fotolia.com

Es gibt viele Arten zu fasten, Ayurveda Heilfasten ist vegan und schonend. Was genau beim ayurvedischen Fasten anders ist und wo die Vorteile sind, erklärt uns Ellen Ertner – Autorin, Yogalehrerin und Ayurveda Spezialistin.

Ayurvedaist eine ganzheitliche Heilkunde aus Indien und bedeutet „Wissenschaft vom langen Leben“. Es ist eine Gesundheitslehre, die sich mit den verschiedenen Einflüssen auf das menschliche Leben auseinandersetzt.

Ayurveda umfasst mehr als nur „Medizin“. Es werden sowohl Methoden gelehrt für einen gesunden Lebensstil, die Heilung von Krankheiten im Sinne einer ganzheitlichen Heilkunde, als auch das Erreichen eines langen Lebens. Ziel ist die Erhaltung oder Wiederherstellung der Balance zwischen Körper, Geist und Seele.

Dabei spielen die Ernährung und die Verdauung eine wichtige Rolle. Wenn der Körper zu wenig Verdauungsfeuer „Agni“ hat, entstehen zuviel Stoffwechselschlacken und die Nahrung kann dadurch nicht richtig verdaut werden. Es ist also nicht nur wichtig, was man isst, sondern auch, ob der Körper die Nahrung verarbeiten kann. Arbeitet das Verdauungsfeuer schwach, kann der Körper die Nahrungsmittel nicht vollständig verarbeiten. Man fühlt sich müde und schlapp, nimmt leicht zu und das Immunsystem wird geschwächt.

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Fasten mit Ayurveda ist ein Teilfasten

Eine Fastenkur nach ayurvedischen Prinzipien befreit den Körper von Stoffwechselschlacken, stärkt das Verdauungsfeuer „Agni“ und kurbelt den Stoffwechsel an. Außerdem hat die ayurvedische Fastenkur einen verjüngenden Effekt: Alle Körperzellen bekommen frische Energie und arbeiten wieder auf Hochtouren.

Der Unterschied zu anderen Fastenmethoden besteht darin, dass es ein Teilfasten ist und ein bekömmliches Nahrungsangebot beinhaltet. Im Ayurveda wird der komplette Verzicht auf Nahrung meist nicht empfohlen, da das Verdauungsfeuer und die Stoffwechseltätigkeit dann ruhen und dadurch geschwächt werden. Gut veranschaulicht wird dieser Effekt durch die Vorstellung eines brennenden Kaminfeuers: Wird kein Holz nachgelegt, erlischt das Feuer. Wird ungeeignetes Holz aufgelegt, erlischt es frühzeitig und verkohltes Brennmaterial bleibt zurück.

Beim Ayurvedafasten isst man weniger, aber nicht gar nichts

Diese sanfte Art des Heilfastens ist außerdem  eine wunderbare effektive Alternative für Menschen, die sich bei Fastenkuren mit komplettem Nahrungsmittelverzicht schwertun und unwohl fühlen.

Wichtigster Bestandteil bei dieser Methode des Fastens ist das Wissen um die Geheimnisse der Gewürze. Sie werden im Ayurveda als Therapeutikum eingesetzt. In den ayurvedisch zubereiteten Gemüsecurrys oder Suppen werden die Gewürze gezielt verwendet, um das Verdauungsfeuer zu entfachen und den Stoffwechsel anzuregen. Köche in der ayurvedischen Tradition werden auch als Alchimisten der Lebensenergie bezeichnet. Nahrungsmittel können so durch die Kunst der Zubereitung und des Würzens zu Heilmitteln werden.

Unterstützende Maßnahmen während der Fastenkur sind das Trinken ausschließlich heißer Getränke, zum Beispiel Gewürztees und Ingwerwasser und wärmende Maßnahmen wie Ölmassagen und Bäder.

Mein persönliches Lieblingsrezept während der ayurvedischen Fastenwoche:

Fastenrezept aus dem Ayurveda: Karotten-Pastinaken-Suppe (2 Portionen)

Zutaten:

  • Ein kleines Stück frischer Ingwer
  • 1 kleine Zwiebel
  • 2 Karotten
  • 1 große Pastinake
  • Gemüsebrühe (Menge: das Gemüse im Topf sollte davon bedeckt sein)
  • ½ EL Ghee
  • 1 TL schwarzer Senfsamen
  • Ca. 15 Curryblätter getrocknet
  • ½ TL Koriander gemahlen
  • ½ TL Kurkuma gemahlen
  • 1 Messerspitze Zimt
  • Frisch gemahlener Pfeffer
  • Frischer Koriander

Soll dieses Gericht keine Fastensuppe sein, schmeckt sie am besten, wenn beim Köcheln etwas Kokosmilch dazugegeben wird.

Zubereitung:

Ghee (geklärte Butter) in einem Topf erhitzen. Die Senfsamen zuerst hineingeben und so lange rösten bis sie platzen. Dann die Curryblätter zwischen den Händen reibend hinzufügen und zum Schluss die gemahlenen Gewürze.

Ingwer und Zwiebel geschält und gehackt in diesem Gewürzfond anrösten. Dann die kleingeschnittenen Karotten und Pastinaken mitdünsten und mit der Gemüsebrühe ablöschen. Alles 20 Minuten köcheln lassen und mit schwarzem Pfeffer abschmecken. Die Suppe pürieren und mit kleingeschnittenem frischem Koriander bestreuen.

Tipp: Ghee selbst zubereiten

Ghee ist gereinigtes Butterfett. Es wirkt verjüngend und zellregenerierend, kurbelt den Stoffwechsel an und steigert die Abwehrkräfte. Außerdem stärkt es „Agni“, das Verdauungsfeuer. Erwärmen Sie ca. 500g Butter bei mittlerer Hitze. Dann offen leicht köcheln lassen, bis sich ein brauner Bodensatz bildet, das Fett darüber klar ist und oben noch etwas Schaum schwimmt. Danach das Ganze durch ein Küchentuch sieben und das Ghee erkalten lassen. Am besten in einem Glas mit Schraubverschluss lagern.

Expertin: Ellen Ertner
Ellen Ertner ist Autorin, Yogalehrerin und Ayurveda Spezialistin. Seit 2001 ist sie mit ihrer Schwester Traudel Ertner einer Gemeinschaftspraxis tätig.