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Weniger Abfall im Alltag: Wie du mit Zero Waste weniger Müll produzierst

Tagtäglich produzieren wir alle Unmengen an Müll, der nicht nur der Umwelt schadet, sondern auch unserer Gesundheit belastet. Zero Waste ist eine Möglichkeit, Abfall zu vermeiden und nachhaltiger zu leben.
Shirani Wirges
von Shirani Wirges
Zero Waste - Kein Plastikmüll mehr!© Arpad Nagy-Bagoly - Fotolia.com

Bist du schon einmal ganz bewusst durch den Supermarkt gelaufen und hast dir angeschaut, was dort in den Regalen liegt? Richtig: Plastik in den verschiedensten Formen, Farben und Ausführungen. Selbst die Tomaten stecken in einer Schale, die Orangen in einem Netz und die Gurken in einem Strumpf aus Plastik. Und nach dem Einkauf ist der gerade erst geleerte Mülleimer schon wieder voll.

Doch nicht nur beim Einkaufen fällt jede Menge Müll an. Ohne es zu merken, produzieren wir alle Tag für Tag Unmengen an Abfall. Sei es der Coffee to Go auf dem Weg zur Arbeit, das schnelle Mittagessen beim Chinesen oder das Wattepad bei der abendlichen Gesichtsreinigung. Wir konsumieren, schmeißen weg und kaufen neu, ohne je groß darüber nachzudenken. Doch was passiert eigentlich mit dem ganzen Müll, nachdem wir ihn runtergebracht haben? Darüber zerbrechen sich nur die wenigsten den Kopf, ganz nach dem Motto: Aus den Augen, aus dem Sinn. Dabei schadet unser Abfall nicht nur der Umwelt, sondern auch unserer Gesundheit.

Was ist Zero Waste?

Zero Waste ist eine Bewegung, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, den ökologischen Fußabdruck so gering wie möglich zu halten. Der Begriff wurde von der französischen Bloggerin Béa Johnson geprägt und bedeutet „Null Müll“. Dennoch geht es bei Zero Waste nicht darum, gar keinen Müll mehr zu produzieren. Das wäre zwar das wünschenswerte Ziel, ist jedoch in unserer heutigen Zeit beinahe unmöglich. Stattdessen geht es vielmehr darum, weniger Müll zu produzieren und weniger zu konsumieren. Denn weniger Konsum bedeutet gleichzeitig auch weniger Müll.

Bei Zero Waste geht es darum, Müll so gut es geht zu vermeiden. Das fängt mit kleinen Dingen an. So kannst du zum Beispiel an der Kasse im Supermarkt darauf verzichten, dir den Kassenbon ausdrucken zu lassen. Oder im Café auf den Strohhalm zum Smoothie verzichten. Zero Waste geht aber noch viel weiter. Wenn du einmal damit anfängst, im Alltag darauf zu achten, wie viel Müll du produzierst, wirst du merken, wie alltäglich es für uns geworden ist, Dinge zu konsumieren und wegzuwerfen.

Die fünf R’s von Zero Waste

Beim Thema Müllvermeidung ist es schwer, den Überblick zu behalten. Wo fange ich am besten an? Wie gehe ich vor? Eine gute Orientierung geben die 5 R’s von Zero Waste. Dabei handelt es sich um fünf Regeln, bei denen laut Béa Johnson vor allem die Reihenfolge entscheidend ist:

1) Refuse (Ablehnen)

Am meisten Müll vermeidest du, wenn du ihn gar nicht erst dein Zuhause bevölkern lässt. Gratisproben, Werbegeschenke, Flyer – all das sind Dinge, die höchstwahrscheinlich ungenutzt im Mülleimer landen werden. Um Abfall zu vermeiden, musst du also als erstes lernen, Nein zu sagen. Denn alles, was du ablehnst, musst du hinterher auch nicht entsorgen.

2) Reduce (Reduzieren)

Du kannst Müll auch vermeiden, indem du deinen Konsum reduzierst, also generell weniger konsumierst. Indem du dich vor jedem Kauf konsequent fragst „Brauche ich das wirklich?“, vermeidest du Spontan-, Frust- und Fehlkäufe. Denn wie oft kaufen wir Dinge, die wir gar nicht brauchen, nur weil sie billig sind oder weil wir gerade am Verhungern sind? Den Konsum herunterzuschrauben schont zudem die Nerven, das Gewissen und den Geldbeutel.

3) Reuse (Wiederverwenden/ Wiederverwerten)

In unserer schnelllebigen Gesellschaft haben wir uns angewöhnt, Dinge wegzuschmeißen, anstatt sie zu reparieren oder wiederzuverwenden. Wozu sollten wir uns auch die Mühe machen, etwas zu reparieren, wenn wir es ganz einfach und unkompliziert neu kaufen können? Doch all diese Dinge mussten irgendwann auch einmal hergestellt, verpackt und transportiert werden. Indem wir Alltagsgegenstände reparieren oder auch mal etwas gebraucht kaufen, schonen wir wertvolle Ressourcen.

4) Recycle (Recyclen)

Alles, was du nicht vermeiden, reduzieren oder wiederverwerten kannst, solltest du recyceln. Dies beginnt schon damit, dass du deinen Müll richtig trennst oder speziellen Abfall zum Wertstoffhof bringst. In vielen Dingen, die wir als Müll bezeichnen, stecken wertvolle Rohstoffe, aus denen wieder etwas Neues entstehen kann und die deshalb nicht in den Restmüll gehören.

5) Rot (Kompostieren)

Alles, was jetzt noch an Müll anfällt, kannst du kompostieren und so der Erde zurückgeben. Wenn du keinen Garten hast, kannst du den Müll in die Biotonne werfen oder in die örtliche Kompostierungsanlage geben. Wenn auch das nicht vorhanden ist, kannst du darüber nachdenken, dir eine Wurmkiste anzuschaffen. Kompostwürmer verwerten deine Küchenabfälle und verwandeln ihn zu Dünger für deine Blumen und Balkonpflanzen.

Filmtipp: Plastic Planet (http://www.bpb.de/mediathek/187448/plastic-planet)

Shirani Wirges
Expertin: Shirani Wirges
Shirani hat Romanistik, Linguistik und Phonetik an der Universität zu Köln studiert. Nach ihrem Studium absolvierte sie in Indien eine 200 Stunden Yoga Ausbildung...