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Yoga gegen Stress und Angst: Wie Yoga dir hilft, Unruhe, Spannung und Angst zu überwinden

Kann Yoga gegen Stress helfen? Sogar wie ein Beruhigungsmittel? Astrid Felsenreich, Yogalehrerin, erklärt uns die Wirkung von Yoga und im Videokurs, wie ihr Yoga bei Angst und chronischem Stress praktizieren könnt.
Astrid F
von Astrid Felsenreich
Yoga entspannt© glisic_albina - Fotolia.com

Wenn unsere Nerven blank liegen, das Herz häufig hochfrequent schlägt, wir dauernd und schnell ins Schwitzen kommen, der Schlaf sich nicht finden will, dann ist es höchste Zeit zu handeln: Wir müssen die Alarmsignale des Körpers ernst nehmen und uns endlich beruhigen, bevor unser Körper wirklichen Schaden leidet. Aber statt zu Tabletten und Beruhigungsmitteln zu greifen, können wir uns auch mit Yoga ganz natürlich in den Entspannungsmodus zurückführen. Astrid Felsenreich, Yogalehrerin bei YogaMeHome, zeigt uns in ihrem Videokurs wie das geht!

Yoga ist (k)ein Allheilmittel – doch fühlen sich Millionen von Menschen einfach besser

Zugegeben… Yoga ist kein Allheilmittel… aber durch Yoga kann man auf einfache und sehr effektive Art lernen, Unruhe in Ruhe und Spannung in Entspannung zu verwandeln. Doch was ist das yogische Geheimrezept, das bewirkt, dass Millionen Menschen auf der Matte praktizieren und sich DABEI und vor allem DANACH „einfach besser fühlen“?

Die meisten westlichen Menschen verbinden mit dem Begriff Yoga eine Praxis der ruhigen Konzentration, sei es in einer mehr oder weniger schwierigen Körperhaltung oder in einem still in Meditation versenkt sein.

Beide Bilder transportieren eine wichtige Information über Yoga: Hier geht es um Ruhe, Konzentration, körperliche Gesundheit und innere Balance. Qualitäten, die bei vielen Menschen Sehnsucht nach mehr Entspannung, mehr Zeit für sich, weniger Druck und mehr Work-Life Balance auslösen.

Als Yogalehrerin seit nunmehr 30 Jahren habe ich viele Menschen gefragt, warum sie Yoga praktizieren. Die Antworten bleiben seit jeher die gleichen:

  • Ich habe gelernt, mich selbst bewusst wahr zu nehmen
  • Ich habe die Verbindung zu meiner Atmung gefunden und dadurch gelernt zu entspannen
  • Ich kann beim Üben auf der Matte vollkommen im Augenblick versinken, dadurch wurde ich präsenter und habe gelernt, mich zu konzentrieren
  • Ich habe erfahren, das sich jede Bewegung aus der Atmung entfaltet. Die Atmung gibt mir den Rhythmus, die Atmung schafft inneren Raum. Innerer Raum bedeutet innere Ruhe.

Das Geheimnis der Wirkung von Yoga auf unsere Gesundheit

Das Geheimrezept des modernen Yoga scheint also die Verbindung von bewusster Atmung und achtsamer, sinnvoll choreographierter dreidimensionaler Bewegung zu sein. Dieser von außen nach innen fließende Prozess wirkt über das Faszien Bindegewebe und das periphere Nervensystem ganz besonders auf das vegetatives Nervensystem.

Das vegetative ist derjenige Teil des Nervensystems, der im Zusammenspiel mit Hormonen alle inneren Prozesse im Körper steuert. Er sorgt permanent für ein Gleichgewicht zwischen Aktivität und nach Außen gerichtet sein (Sympatisches Nervensystem) sowie Ruhe, Verdauung und nach innen gerichtet sein (Parasympatisches Nervensystem). Besonders spüren können wir dies beim Temperaturausgleich, bei der Herzaktivität, beim Schlaf-Wach Rhythmus.

Da sich Menschen im urbanen Lebensraum häufig zu 85 Prozent unter Einfluss des Sympathischen Nervensystem befinden, kann das Vegetative Nervensystem seine natürliche Arbeit nicht mehr so gut erledigen. Der Organismus „gewöhnt“ sich an chronischen Stress und fällt aus seinem Aktivität – Ruhe – Rhythmus heraus. Die „Balance“ verschiebt sich zu Gunsten der Aktivität. Ruhezeiten, Schlafqualität, Entspannungsfähigkeit lassen nach.

Der Einfluss von Yoga, Atmung, Bewegung und Meditation auf das Vegetative Nervensystem

Wie wirken nun Yoga, bewusste Atmung, Bewegung und stille Meditation auf diesen Teil unseres Nervensystems? Wenn wir frisch und energievoll in den Tag starten wollen, dann helfen ein paar volle und tiefe Ein-Atemzüge, um unser Energielevel zu heben und die Lust auf Aktivität zu steigern.

Wenn wir am Abend, noch voll vom Tag, abschalten wollen, dann beruhigt uns bewusstes Ausatmen, insbesondere durch den Mund. Diese Ausatmung „aktiviert“ den Vagus-Nerv, der die Verlangsamung des Herzschlags und die emotionale Verdauung des Tages fördert.

Diesen natürlichen „Instinkt“ des gesunden Organismus hilft Yoga mit seiner besonderen, feinstofflichen Wirkung (wieder) zu erwecken und zu verankern.

Yoga fördert besonders Stressabbau, Angstreduktion und Entspannung

Bei regelmäßiger Yogapraxis mit bewusster Atmung schüttet das Gehirn den Botenstoff Gamma-Aminobuttersäure (GABA) aus. Gleichzeitig nehmen Stresshormone wie Cortisol und Adrenalin ab. GABA bewirkt Muskelentspannung und reduziert Stress, Spannung, Angst- und Panikgefühle. Somit wirkt Yoga stimulierend auf den Nervus Vagus oder Parasympathikus, der Beruhigung, Entspannung, Verdauung und Verarbeitung triggert.

Einen ähnlichen Effekt auf unseren Organismus mit seinem hoch empfindlichen Nervenkostüm haben Benzodiazepine, die in Beruhigungsmitteln enthalten sind. Ganzheitlich praktiziertes Yoga mit Atemübungen (Pranayama), Bewegung mit Haltungen in Stille (Asana) sowie Meditation (Dhyana) kann also den Organismus dabei unterstützen, sein eigenes „Beruhigungsmittel“ zu produzieren – und das vollkommen ohne unerwünschten Nebenwirkungen!

Am Anfang jeder Yogaeinheit erinnere ich meine YogInis regelmäßig daran, ein paar mal durch den Mund AUS ZU ATMEN – mit einem Ton oder Seufzer – , an zu kommen und zu fühlen, wie es ist, JETZT, IN DIESEM MOMENT IN DIESEM KÖRPER ZU SEIN.Auf diese Weise öffnet sich der körperlich – geistig- emotionale Raum für die erstaunliche Wirkung von Yoga, die so viele Menschen aller Altersgruppen begeistert und überzeugt.

Weiterführende Links:

www.felsenreich.com
www.littleyogaroom.net

Astrid F
Expertin: Astrid Felsenreich
Astrid Felsenreich studiert, forscht und beschäftigt sich seit mittlerweile 40 Jahren, mit Yoga, Psychologie und Philosophie. Sie leitet gemeinsam mit ihrer Freundin und Kollegin Carola Fassl den „LITTLE YOGA ROOM“ in Wien.