Kostenloser Berufe-Check
Berufswahlorientierung mit Hilfe von KI - ohne Anmeldung und mit individuellen Ergebnissen. Auf unserer Azubi-Plattform azubister - für Eltern und Schüler:innen
Jetzt ausprobieren!

Ernährung für den Gefäßschutz: So schützt du deine Gefäße durch die Ernährung

Unsere Gefäße sind wichtige Bestandteile unseres Körpers. Werden sie nicht mit den richtigen Nährstoffen versorgt, spiegelt sich dies in mangelnder Gesundheit wider. Nur eine gezielte Ernährung kann unsere Zellen zu kleinen Kraftwerken für unsere Gesundheit machen.
Kurt_Mosetter
von Dr. med. Kurt Mosetter
Ernährung für den Gefäßschutz© Dirima - Fotolia.com

Der Zustand unserer Gefäße wird im Hinblick auf unsere Gesundheit meist nicht ausreichend beachtet, dabei sind sie im wesentlichen für den Stoffwechsel im Körper verantwortlich. Mit der richtigen Ernährung können wir unseren Zellen und Gefäßen die richtige Power für unsere Gesundheit geben. Dr. Kurt Mosetter, Arzt und Heilpraktiker, erklärt im Interview Nützliches zum Thema Ernährung für den Gefäßschutz.

Zucker ist schädlich für die Gefäße

evidero   Im Körper gibt es Blutgefäße und Lymphgefäße. Wenn wir von Gefäßschutz sprechen, um was geht es dann?

Wenn zu viel Zucker, zu häufige Insulinausschüttungen und die damit verursachten Entzündungsbotenstoffe den Körper überfluten, werden alle Gefäße des Körpers angegriffen. Zucker wird in dieser Stoffwechsel-Sackgasse in entzündliche und oxidierte, „ranzige“ Fette umgebaut, welche an der Innenwand von Arterien und Venen anhaften, die dynamische Elastizität der Gefäße unterbinden, zu Arteriosklerose führen und über längere Wirkdauer zum Verschluss der Gefäße, zu Thrombosen und zu Thromboembolien führen.

Wenn Zucker im Körper mit lebenswichtigen Signal-Eiweißen reagiert, schädigt und verklebt dies vor allem die Blutgefäße, aber auch Lymphgefäße und Nerven. Diese Reaktion entspricht genau dem Anbrennen von kochender Milch – nur leider nicht abwaschbar und die Gefäße vernichtend!

Gefäßschutz heißt also: einfach nichts anbrennen lassen – und weniger Zucker!

evidero   Wieso sind gesunde Gefäße so wichtig für unsere Allgemeingesundheit? Welche Funktionen übernehmen sie?

Die Gefäßsysteme sind die Grundlage unseres Organismus: Sie versorgen uns mit Sauerstoff, Energie, Nährstoffen und lebensnotwendigen Signal- und Immunbotenstoffen. Gefäße verbinden alle Organsysteme, ermöglichen eine sagenhafte Logistik, den Nachschub für alle Zellen und eine endlose Anzahl an Reparaturprozessen.

Wenn unsere Gefäße kranken, werden wir krank! Ohne Sauerstoff und Nährstoffe bricht unsere Gesundheit ein, wir verlieren Autonomie und unsere Lebensgeister kommen zum erliegen.

Gefäßkrankheiten sind sehr gefährlich

evidero   Welche Krankheiten stehen in Verbindung mit den Gefäßen?

Wenn unser Gefäßsystem aus dem Lot ist, können eine Vielzahl von Krankheiten entstehen: Arteriosklerose, Thrombosen, Herzinfarkt, Schlaganfall, Demenz, Autoimmunerkrankungen und verschiedene Formen von Krebs.

evidero   Inwiefern kann man die Gefäße durch die richtige Ernährung beeinflussen? Welche Lebensmittel eignen sich dafür?

Ernährungsampel © Kurt Mosetter Ernährungsampel © Kurt Mosetter

Eine natürliche Ernährung, so wie sie in der Evolution über viele Millionen Jahren auf unser Genom, also unsere Erbanlagen, feinabgestimmt war, kann allen Gefäßen helfen.

Wildkräuter, Gewürze, zucker- und fruchtzuckerarme Früchte, Gemüse, Salate, Nüsse, Mandeln, Hülsenfrüchte, Wildfangfisch, Bio-Eier, Pilze und Tee wirken antientzündlich und pflegen unsere Gefäße. Selbst bei Gefäßschäden kann diese Art des Essens Reparaturmaßnahmen einleiten und helfen, Schäden zu überwinden. Als hervorragend in der Glycoplan-Ampel gilt alles, was grün gekennzeichnet ist.

evidero   Was passiert in unseren Gefäßen bei schlechter Ernährung?

Die Gefäße „karamellisieren“ oder „brennen an“, es kommt zu Entzündungen, sie verdicken, werden starr, verschließen sich und verlieren jede Funktion. Noch schlimmer: Wenn die Logistik zusammenbricht und die Versorgung nicht mehr gewährleistet werden kann, sterben die zu versorgenden Organe!

So erkennt man, dass man etwas für den Gefäßschutz tun muss

evidero   Welche Symptome zeigen uns, dass wir an unserer Ernährung etwas verändern sollten?

Heißhunger, nächtliches Schwitzen, Schlafstörungen, Rastlosigkeit, Konzentrationsstörungen, Gedächtnisprobleme, Bluthochdruck, Muskel- und Gelenkschmerzen, erhöhte Fettwerte, erhöhte Leberwerte, Harnsäure-Werte von über fünf und angebranntes Hämoglobin in den roten Blutkörperchen (messbar über den Blutzucker-Langzeitwert HbA1c bei Werten über 5,5) sind deutliche Anzeichen, dass dringender Handlungsbedarf besteht.

evidero   Wie bemerke ich, dass es meinen Gefäßen wieder gut geht?

Wir sollten uns fit, frisch, ausgeschlafen, schmerzfrei, belastbar und leistungsfähig fühlen. Ein guter Schlaf, eine schnelle Regeneration nach Belastung und Sport und ein generelles Wohlgefühl im eigenen Körper sind gute Indikatoren.

evidero   Haben Sie persönliche Tipps oder Erfahrungen zur Unterstützung des Gefäßschutzes?

Die vier Kräfte der Selbstheilung: viel Bewegung, ein achtsamer Umgang mit sich selbst, bei Schieflagen die richtige und kompetente therapeutische Betreuung und – ganz wichtig – eine gesunde und intelligente Ernährung mit wenig verarbeiteten Lebensmitteln, wenig Zucker und wenig Fruchtzucker. Dazu ausreichend und ungestörter Schlaf und möglichst wenig Stress.

Mein Tipp: Viel wertvolle Fette über Nüsse, Mandeln, Avocado, außerdem frische Beeren, lange gekochte Hülsenfrüchte, Wildkräuter, Gemüse und Salate.

Kurt_Mosetter
Experte: Dr. med. Kurt Mosetter
Dr. med. Kurt Mosetter hat Humanmedizin an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg studiert und ist nun als Arzt und Heilpraktiker tätig. Er ist der Begründer der Myoreflextherapie...