Kostenloser Berufe-Check
Berufswahlorientierung mit Hilfe von KI - ohne Anmeldung und mit individuellen Ergebnissen. Auf unserer Azubi-Plattform azubister - für Eltern und Schüler:innen
Jetzt ausprobieren!

Spirituelle Vernetzung in Krisenzeiten: Wie wir das Netz für ein Upgrade unseres kollektiven Bewusstseins nutzen können

Die Welt wird immer stärker vernküpft, durch die Massenmedien kann man sich der Informationsflut kaum noch entziehen. Was bedeutet das für unser spirituelles Miteinander?
von Thomas Hübl
Internet und Spiritualität © deagreez - Fotolia.com

Der Terror in der Welt, kriegerische Auseinandersetzungen, die globale Erderwärmung, die Flüchtlingskrise in Europa, all das spiegelt sich in meinem individuellen holografischen Resonanzkörper wieder. Gleichzeitig bin ich als Einzelner aber auch im kollektiven Resonanzkörper aufgehoben. Der spirituelle Lehrer Thomas Hübl zeigt, was das für uns bedeutet.

Gewohnheitsmäßig neigen wir dazu, unsere inneren und äußeren Erfahrungen getrennt zu erleben. Ich kann mich zwar von den aktuellen Nachrichten innerlich distanzieren, aber dennoch bin ich Teil des kollektiven Feldes, in dem all die Dinge geschehen, die ich nicht erfahren möchte.

Zu viele Informationen in der Zeit des Internets?

Experte: Thomas Hübl
Thomas Hübl hat Medizin studiert und gibt heute als spiritueller Lehrer internationale Workshops. Seiner Auffassung nach muss sich die Mystik den Problemen der modernen Gesellschaft stellen...
Bis zu einem gewissen Zeitpunkt in der Geschichte waren für unsere Entwicklung nur solche Informationen relevant, die von außen an unseren Clan herangetragen wurden.

Heute können wir global auf unfassbar viele Informationen zugreifen. Der Einzelne kann nicht mehr so tun, als könne er bestimmte Nachrichten, zum Beispiel über Attentate und Kriegsgräuel, nicht mitbekommen. Wir können uns zwar mit unserer rationalen Prägung von diesen unangenehmen Informationen abschotten, aber dann bleibt ein Großteil unseres Potenzials auf der Strecke.

Es ist unsere Aufgabe, uns bewusst um die Dinge zu kümmern, die wir tun können, um höhere Bewusstseinsentfaltung in uns selbst, inter-personell und kulturell krisensicherer zu machen, und zwar nicht nur, wenn alles gut läuft.

Spirituelle Praxis für mehr Reflektion zu Konflikten

Es bedeutet, uns insbesondere auch dann um unsere spirituelle Praxis zu kümmern, wenn uns Symptome wie Ängste, emotionale Ausbrüche, Kontraktionen etc. darauf hinweisen, dass wir uns gerade im bewusstseinsmäßigen Sinkflug befinden.

Und es bedeutet, dass wir uns bewusst mit globalen Konflikten auseinandersetzen und diese nicht ausblenden.

Wenn immer mehr Menschen die innere Reflektion der Welt konstruktiv in sich beheimaten und sich bewusst dazu in Beziehung setzen, beginnt etwas Neues. Konflikte laufen dann nicht mehr einfach ab, sondern können immer mehr bezeugt, erfühlt, intellektuell verarbeitet, und in einem synchronisierten Innenraum an eine höhere Intelligenz angebunden werden.

So kann eine neue globale Bewusstseinskultur entstehen. Es gilt, neue Formen des Miteinanders zu entwickeln, die es uns erlauben, im Internetzeitalter auch ohne direkte Begegnungen aufeinander bezogen und emotional gesund zu bleiben.

Andere Menschen verstehen lernen durch mehr Bewusstsein – Auch im Internet

Die Bedingung für Intimität ist, dass wir in der Lage sind, unsere Mitmenschen nicht nur vom Verstand her zu erfassen, sondern sie zu fühlen und mit unserem ganzen Sein zu beinhalten, was sich zwischen uns zeigt.

Eine Mutter, die keinen fühlenden Zugang zu ihrem Kind hat, kann nicht vollständig für dieses Kind verfügbar sein. Jemand, der kein Gefühl für seinen Körper hat, kann rational begreifen, warum er gesunde Sachen essen und sich bewegen sollte, doch er hat keine gefühlte Referenz für das, was seinem Körper wirklich gut tut. Dieses Prinzip gilt für Begegnungen im Internet genauso.

Mit hohem Bewusstsein können wir die kosmische Adresse eines Menschen ähnlich einer ip-Adresse im Internet ansteuern, und zwar unabhängig davon, wie weit entfernt dieser Mensch von uns ist. Auch in einem virtuellen Raum ist es möglich, uns mit anderen Menschen so bezogen zu verbinden, dass eine hohe Intimität entsteht, dass wir uns zutiefst voneinander berühren lassen und gemeinsam weiterentwickeln können.

Auch im Internet bilden Körper, Geist und Seele eine Einheit

Bei all den Möglichkeiten, die uns das Internet bietet, ist es allerdings wichtig, dass wir uns als Körper/Geist/Seele-Wesen immer wieder bewusst ausbalancieren. Dass wir also nicht in mentalen Aktivitäten verloren gehen, sondern uns immer wieder gut mit unserer Basis verbinden, uns „grounden“, und unsere emotionale Welt klären!

Tun wir das nicht, besteht die Gefahr, dass wir uns von unserem physischen Körper und unserem Gefühlen dissoziieren. Ein pathologischer Zustand unserer modernen, rational geprägten Gesellschaft.

Wir haben riesige Kapazitäten, die wir nicht nutzen! Ich bin überzeugt davon, dass es mit einer wachen inneren Praxis und hoher Kohärenz möglich ist, dass menschliche Entwicklung mit der Geschwindigkeit technischen Fortschritts Schritt halten kann, dass es kein Limit für inneren und äußeren Fortschritt geben muss, sondern dass sich die Trennung von Technik und Biologie zunehmend auflösen wird.

Technik, Biologie und Spiritualität müssen keine Gegensätze sein

Mich interessiert, wie wir aus einer höheren Perspektive beides beinhalten können, einschließlich der erweiterten ethischen Herausforderung, zum Beispiel beim Thema Klonen, die eine solche Entwicklung mit sich bringt.

Außerdem glaube ich, dass sich die Leading Edge des Denkens hin zu einem Feld-Denken entwickelt. Wir können trainieren, eine Gruppe nicht mehr als eine Ansammlung von Einzelinformationen wahrzunehmen, sondern als ein Ganzes, das alle relevanten Informationen beinhaltet.

Das Internet kann uns befähigen, uns wissenschaftlichen Fragen in einem unendlich weiten Open Space zu widmen und mit enormer Geschwindigkeit die Entwicklung von Intelligenz voranzutreiben. Dafür ist jedoch ein Bewusstsein nötig, das den Beitrag jedes Einzelnen zur kollektiven Weiterentwicklung würdigen kann. Wir brauchen eine Kultur, die am Potenzial aller interessiert ist!

Das höchste Potenzial entfalten – für alle Menschen

Wenn ich wirkliches Interesse an der Entfaltung deines höchsten Potenzials habe, unabhängig davon, ob du dann erfolgreicher bist oder in der Gesellschaft besser dastehst als ich selbst, kreiert das eine ganz andere Qualität, als wenn ich mich in erster Linie um mein eigenes Wachstum kümmere.

Das ist eine enorme Herausforderung für menschliche Weiterentwicklung und gleichzeitig die Grundlage für Potenzialentfaltung. Wir brauchen gegenwärtig beides: Die Begeisterung für die neuen Entwicklungen und zugleich neue Räume, in denen wir das beheimaten können, was uns unangenehm ist.

Wenn jeder von uns sich holistisch auf die brennenden Fragen unserer Zeit einlässt (also körperlich, seelisch, mental, sozial und spirituell einbringt) und sich für gemeinsame Weiterentwicklung engagiert, können wir kollektiv wachsen.

Das Engagement ist der Weg. Im Vertiefen der Fragen der Einzelnen graben wir gemeinsam weiter. Das ist das Wesen unseres Zeitalters. Die Synchronizität von Internet und kollektiven Bewegungen ist unser gemeinsames Projekt.

Experte: Thomas Hübl
Thomas Hübl hat Medizin studiert und gibt heute als spiritueller Lehrer internationale Workshops. Seiner Auffassung nach muss sich die Mystik den Problemen der modernen Gesellschaft stellen...