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Natürliche Geburt mit Hypno-Birthing: Wie du mit Hypnose eine bewusste und sanftere Entbindung erlebst

Eine Geburt ist für viele Frauen mit Ängsten verbunden. Muss es aber gar nicht: Hypno-Birthing, eine traditionelle, wiederentdeckte Methode, den Schwangeren zu mehr Selbstvertrauen zu verhelfen - eine Geburt unter Teil-Hypnose.
von evidero Redaktion
Glückliche Frau mit Baby: Hypnobirthing© Konstantin Yuganov - Fotolia.com

In Deutschland kommt fast jedes dritte Kind per Kaiserschnitt auf die Welt. Viele davon sind Wunschkaiserschnitte, also Kaiserschnitte, die medizinisch nicht notwendig sind. In vielen Fällen haben schwangere Frauen Angst vor den Wehenschmerzen und der fehlenden Kontrolle über die Geburt. Manche verlassen sie sich da lieber auf einen geplanten Kaiserschnitt. Doch die Angst ließe sich nehmen, wenn mehr Frauen von der Hypno-Birthing Methode nach der Amerikanerin Marie F. Mongan wüssten.

Ein Baby zur Welt zur Welt zu bringen ist eine Grenzerfahrung und dennoch einer der schönsten Momente im Leben einer Frau. Die Schmerzen sind meistens schnell vergessen. Noch besser, wenn es sie gar nicht erst gäbe – oder zumindest etwas weniger ausgeprägt. Mit der Technik des Hyno-Birthings (selbst Herzogin Kate soll bei ihrer zweiten Geburt dieser Technik vertraut haben) scheint das zu funktionieren. Die einzige Voraussetzung: Frau sollte sich drauf einlassen wollen. Denn wie bei Hypnosen grundsätzlich gilt, muss man dran glauben und sich darauf einlassen wollen.

Was genau ist Hynpo-Birthing?

Das Hypno-Birthing basiert auf der Idee, den Zugang zum intuitiven Wissen und den eigenen inneren Kraftquellen zu finden, die jede Frau zur Bewältigung einer Geburt benötigt. Mit dem durch Selbst-Hypnose erlangten Zugang zu ihren eigenen natürlichen Fähigkeiten gelangt sie zu mehr Sicherheit und Souveränität. Dank bestimmter Techniken gewinnt sie an Vertrauen und ist in der Lage, das Kind selbstbestimmt und weniger angstbehaftet auf die Welt zu bringen. Eine Geburt wird als ein natürlicher Vorgang in Einklang mit Natur, Mutter und Kind empfunden.

Frauen sind verunsichert, wie sie entbinden wollen

In Zeiten der modernen Medizin haben viele Frauen genau dieses Vertrauen in sich selbst und die Natur verloren. Trotz der Möglichkeit, in Geburtshäusern oder zu Hause zu entbinden, steigt die Zahl der geplanten Kaiserschnitte. Zu groß sind die Ängste vor möglichen Komplikationen einer spontanen Geburt. Und auch die Versorgung des Neugeborenen unmittelbar nach der Geburt sollte im Notfall durch eine angeschlossene Kinderstation gewährleistet sein. Wer sich im Vorfeld verrückt macht (oder machen lässt), geht im Zweifel lieber auf Nummer sicher und entscheidet sich für eine Geburt unter bestmöglicher “Kontrolle”.

Unter Angst und Schamgefühlen kann man nicht entspannen

Zur Verunsicherung und Angst im Vorfeld kommt auch noch der Aspekt der Scham unter der Geburt hinzu. Viele Frauen fühlen sich in einer zutiefst intimen und privaten Situation fremden Menschen ausgeliefert und verkrampfen erst recht. Unter Ängsten, Scham und Zweifeln lässt sich nur sehr schwer entspannen. Dabei sind Entspannung und Gelassenheit für eine natürliche Geburt überaus wichtig.

Nach der Theorie des britischen Geburtshelfers Grantley Dick-Read aus den 1950er Jahren löst Angst Verspannungen aus, die wiederum zu Schmerzen führen (Angst-Spannungs-Schmerz-Syndrom). So geraten Frauen unter Angst in eine Art Verteidigungshaltung, wodurch das Blut aus der Gebärmutter weggeleitet wird. Als Folge dessen bleibt der Gebärmutterhals angespannt und verschlossen.

Hier findest du unser ganzes Themen Spezial “Frauen Power – Natürlich gesund

Hypnotherapie ist nichts Ungewöhnliches in der Medizin

Auf Grundlage dieser Theorie entwickelte die amerikanische Hypnosetherapeutin Marie F. Morgan in den 1980er Jahre Entspannungstechniken und prägte den Begriff des Hypno-Birthings. Schon vor Jahrtausenden, lange vor der Entdeckung von Narkotika, nutzten Menschen den beruhigenden und schmerzstillenden Effekt der Trance. Menschen können in einem Trance-Zustand den Schmerz weniger wahrnehmen, weil sie sich in einem anderen Bewusstseinszustand befinden.

Gelingt es der Gebärenden unter der Geburt, sich durch Selbst-Hypnose in diesen Zustand zu versetzen, können die Schmerzen weniger stark bis gar nicht wahrgenommen werden. Trotzdem wird die Geburt bewusst erlebt und jederzeit kontrolliert.

Geburtsvorbereitung mit Mentaltraining

Während der Schwangerschaft wird die Geburt in Gedanken immer wieder in einer entspannten Atmosphäre durchgespielt. Sie ist ein mentaler Probelauf. Ähnlich wie ein Hochleistungssportler, der gedanklich immer wieder die einzelnen Bewegungsabläufte antizipiert, geht auch die Schwangere in Gedanken den Geburtsablauf durch. In dem vorbereitendem Mentaltraining lernen die Frauen eine Technik, um sich selbstständig in einen Trance-Zustand zu versetzen.

Selbsthypnose funktioniert ähnlich wie Autogenes Training oder Autosuggestion

Im Prinzip ähnelt diese Technik einem Autogenen Training oder einer Autosuggestion. Mithilfe von Atem-, Entspannugs-, Visualisierungs- und weiteren Vertiefungstechniken lernen die werdenden Mütter in speziellen Vorbereitungskursen (s. Quelle unten), sich unter der Geburt selbst in den Trance-Zustand zu versetzen. Durch hypnotherapeutische Verfahren lernt die Schwangere sich fallen zu lassen und Wärme und Schwere zu empfinden. Sie begibt sich gedanklich an einen Ort, an dem sie sich besonders wohl fühlt. Genau diesen Ort soll sie bei den ersten Wehen gedanklich aufsuchen.

Positive Einstimmung auf die Entbindung

Ganz wichtig dabei ist, die Vorstellung von einer schmerzhaften Geburt durch positive Bilder und Assoziationen zu ersetzen. Besonders Frauen, die bereits eine traumatische Geburt erlebt haben, können mithilfe der Techniken negative Erfahrungen durch eine neue positive Assoziation ersetzen. Die gestärkte Fähigkeit zur Selbstbestimmung nimmt den Schwangeren die Angst und gibt ihnen Selbstvertrauen und Kraft für die Bewältigung der Geburt.

Geburtsvorbereitung in kleinen Gruppen

Das Erlernen der Techniken erfolgt meistens in Kleingruppenkursen im letzten Drittel der Schwangerschaft. Die Kurse werden von einer ausgebildeten Klinischen Hypnotherapeutin geleitet, die eine Fortbildung in Hypnomentaler Geburtsvorbereitung hat. Ein Kurs besteht in der Regel aus vier Sitzungen à 3 Stunden. Auch Väter sind erwünscht. Sie können ihre Partnerin unter der Geburt bei den erlernten Techniken unterstützen.

Habt ihr Erfahrung mit Hypno-Birthing? Wir freuen uns über eure Erfahrungen.

Hier gibt es weitere Informationen. Dort findet ihr auch Kursangebote in eure Nähe.

www.hypnobirthing.ch
www.dgh-hypnose.de

evidero Redaktion
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