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Gesunder Chinakohl: Das Gemüse mit der irreführenden Namensgebung

Der Winter ist die typische Kohlzeit. Meist wird in unseren Breitengeraden Blumenkohl, Brokkoli oder Wirsing verspeist, aber auch andere Kohlsorten haben einen Platz in unseren Speisekammern verdient. Der Chinakohl zum Beispiel.
von evidero Redaktion
Chinakohl© jocoso - Fotolia.com

Das auch Peking- oder Blätterkohl genannte Gemüse wird zwar der Gattung Kohl zugeschrieben, ist aber nur im entferntesten mit den restlichen Kohlarten verwandt, hat einen milderen Geschmack und ist auch besser verdaulich als seine Artgenossen. Die Samen des festen, fast eiförmigen Kopfes werden in der zweiten Julihälfte ausgesät, geerntet werden kann schon wenigen Wochen später. Haupterntezeit ist im Oktober und November.

Der Chinakohl zählt zusammen mit Broccoli, Kraut und anderen Kohlgewächsen zur Familie der Kreuzblütler. Im Gegensatz zu vielen anderen Kohlgewächsen hat der Chinakohl keinen Strunk. Sein Körper ist länglich oval und kann bis zu einen halben Meter hoch wachsen.

Der Kopf ist fest, die Blätter sind hellgrün bis gelblich und am Rand gekraust. Die Blattrippen sind weiß. Der Chinakohl soll aus einer Kreuzung von Speise-Rübe und Senfkohl entstanden sein und ist erst seit wenigen Jahrzehnten auf dem europäischen Speisezettel aufgetaucht.

Ist Chinakohl überhaupt ein Kohl?

Der Chinakohl stammt tatsächlich ursprünglich aus China, wo man das knackige Gemüse schon seit dem 5. Jahrhundert im Norden anbaut und in der Küche verwendet. Erst im 20. Jahrhundert kam der Chinakohl mit chinesischen Auswanderern nach Amerika und Europa. Aber auch im übrigen Asien ist Chinakohl verwendet.

Die Koreaner stellen daraus zum Beispiel ihr berühmtes Kimchi (scharf gewürzten und eingelegten Kohl) her. In thailändischen Garküchen schnippelt man Chinakohl in die Nudelsuppe; die Japaner schätzen das Gemüse ebenfalls und haben sogar eine ganz neue Sorte gezüchtet.

Bei uns kennt man diese Kohlart erst seit Beginn des 20. Jahrhunderts und baut sie heute verbreitet in Bayern und Nordrhein-Westfalen an. Mit Chinakohl aus dem Rheingraben (Rheinland-Pfalz) werden die Märkte in Paris täglich frisch beliefert. Die bei uns kultivierte und am meisten verkaufte Sorte stammt von einem chinesischen Urahnen mit dem Namen „Zahn des weißen Drachen“ ab. Trotz des deutschen auf Kohl hinweisenden Namens ist er vermutlich aus einer Kreuzung von Speiserübe und Pak Choi (einer asiatischen Kohlart) entstanden. Chinakohl ist botanisch mit unserem Kohl nämlich nur sehr entfernt verwandt.

Gesunde Inhaltsstoffe im Gemüse Chinakohl

Wie seine Namensverwandten birgt auch Chinakohl viele gesunde Nährstoffe. Er enthält, wenn auch im Geschmack nur abgeschwächt erkennbar, die für Kohlgewächse charakteristischen Senföle (Glukosinolate). Hochwertige Aminosäuren und Senfglykoside sind im Chinakohl in einer gesundheitsfördernden Kombination vorhanden, wie sie kaum in einem anderen Gemüse zu finden sind.

Chinakohl enthält u.a. Vitamin A, Vitamin C, Folsäure und Vitamine der B-Gruppe. In hundert Gramm des Wintergemüses stecken 25 Milligramm Vitamin C, was einem Viertel der empfohlenen Tagesdosis entspricht. An Mineralstoffen liefert er Kalium, Calcium, Magnesium, Eisen und Phosphor.

Chinakohl besteht zu 94 Prozent aus Wasser. Eiweiß macht 1,5 Gramm und Kohlenhydrate 1,2 Gramm aus. Neben den wenigen Kalorien, die in Chinakohl enthalten sind, helfen Ballaststoffe beim Abnehmen; sie fördern eine gesunde Darmflora und bringen die Verdauung in Schwung.

So wirkt Chinakohl auf die Gesundheit – Viele Vitamine auch im Winter

Die Senföle stärken ganz allgemein die Abwehrkraft. Senfglykoside wirken krebsvorbeugend. Die im Chinakohl enthaltene Substanz Brassinin schließlich ist für ihre tumorhemmende Wirkung bekannt. Brassinin gehört chemisch zu den Indolen und sowohl die Unterdrückung von Krebs in der Chemotherapie als auch eine präventive Wirkung zur Verhinderung von Krebs wurde nachgewiesen. Am lebenden Organismus wurde die Abschwächung von Tumoren der Milchdrüsen erkannt. In Tierversuchen konnte die Verhinderung von Hautkrebs nachgewiesen werden.

Wer sein Immunsystem in der kalten Jahreszeit mithilfe von Vitaminen stärken will, trifft mit Chinakohl die richtige Wahl. Die im Wintergemüse enthaltenen B-Vitamine sind für die Funktionsfähigkeit von Nerven, Haut, Haaren und Blut essentiell.

Und auch für Schwangere ist Chinakohl gesund. Die im Gemüse enthalte Folsäure ist für die Entwicklung des Embryos im Mutterleib ausschlaggebend. Für Babys und Kinder ist Chinakohl wegen seines relativ hohen Nitratgehalts weniger geeignet.

Arm an Kalorien ist der Kohl aus dem Fernen Osten zudem hervorragend für eine figurbewusste Ernährung geeignet. Hundert Gramm Kohl enthalten lediglich 13 Kalorien. Fett ist in dem Gemüse mit 0,2 Gramm so gut wie gar nicht enthalten.

Chinakohl zubereiten: So geht es richtig

Chinakohl riecht kaum und passt zu fast allem. Der Chinakohl ist ein besonders mildes und gut verträgliches Gemüse. Auch roh zubereitet ist er in Salaten bekömmlich und passt hervorragend zu asiatischen Gerichten aus dem Wok. Das Beste am Chinakohl: Er ist wesentlich bekömmlicher als andere Kohlsorten und tatsächlich gut für die Verdauung. Chinakohl verändert sich top down: je weiter man sich dem Strunk nähert, desto kräftiger wird der Geschmack. Das Gemüse kann auf viele verschiedene Weisen verwendet werden: entweder roh als Salat oder in Suppen und Eintöpfen sowie gegart im Wok. Blanchierte Chinakohlblätter kann man auch für Rouladen verwenden.

Der Chinakohl wird unter fließendem Wasser gewaschen und meist in Streifen geschnitten. Da der Chinakohl kräftige Blätter hat, wird er auch als bereits marinierter Salat nicht so rasch welk und kann gut bereitgestellt werden. Er eignet sich daher für schwere Dressings mit zum Beispiel Joghurt, ohne in sich zusammenzufallen. In Salaten schmeckt er kombiniert mit süßlichem Gemüse und Obst wie zum Beispiel Karotten, Äpfeln oder Trauben.

Während andere Kohlsorten 20 bis 30 Minuten zum Garen benötigen, benötigt Chinakohl nur eine relativ kurze Garzeit, die maximal zehn Minuten beträgt.

Die einfachste Art der Zubereitung: äußere Blätter abzupfen, die inneren in feine Streifen schneiden und dann ab in die Pfanne damit. Der zarte Chinakohl ist bereits nach kurzer Zeit fertig. Dazu Kümmel, Salz, Pfeffer und ein paar Schalotten – fertig ist ein gesundes Gemüsegericht oder eine leckere Beilage zu Fisch oder Fleisch.

So bleibt Chinakohl beim Lagern frisch

Achte beim Einkauf auf ein frisches, knackiges Aussehen. Der Kopf sollte dicht geschlossen und der Anschnitt keinesfalls braun sein. Welke Stellen zeugen von einer längeren Lagerzeit. Im Gemüsefach des Kühlschranks oder in ein feuchtes Tuch gewickelt hält sich der Chinakohl bis zu zwei Wochen frisch, verliert allerdings mit der Zeit einen Teil der Vitamine.

Auf keinen Fall darf er neben reifen Äpfeln oder Kiwis liegen, da sich sonst die Blätter durch Beschleunigung des Reifeprozesses vom Strunk lösen.

evidero Redaktion
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