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Sicher Fahrrad fahren: So gelingt der Rad-Check zum Frühjahr

Der Frühling ist die schönste Zeit zum Radfahren. Bevor ihr aber nach dem Winter wieder auf´s Fahrrad steigt, solltet ihr einiges beachten.
von Volker Eidems
Rad Check im Frühling© Pixaby

Frühling. Sonne. Das erste Grün. Viele Menschen zieht es jetzt nach draußen — Zeit, euer Fahrrad aus Keller oder Garage zu holen. Doch wenn nach einem langen Winter die Kette quietscht und den Reifen die Luft fehlt, kommt bei der ersten Tour keine echte Freude auf. Ein bisschen Wartung sollte also einkalkuliert werden — oder bringt euer Rad gleich zum Profi. Tipps vom evidero-Mobilitäts-Blogger Volker Eidems.

In wenigen Schritten zum sicheren Fahrrad

Fahrräder mögen keine langen Standzeiten, selbst im trockenen Keller setzen sie Rost an. Gerade wenn die letzten Herbstfahrten schon auf gesalzener Fahrbahn stattgefunden haben, sollten bewegliche Teile einmal gut durchgeölt werden. Für die Kette eignet sich dickflüssiges (Ketten-)Fett, für die beweglichen Teile ist ein dünnflüssigeres Schmiermittel aus der Spraydose besser geeignet.

Bremsen sollten neu justiert und eventuell mit frischen Bremsbelägen versehen werden. Auch Licht und Schaltung gehören kontrolliert, letztere sollte zunächst vom groben Schmutz befreit werden, bevor sie geölt oder eingesprüht wird. Sitzt die Kette noch stramm auf den Zahnrädern oder sind die Glieder ausgeleiert und greifen nicht mehr richtig? Wer eine Kettenschaltung fährt, ist mit einem Kettenmessgerät gut beraten: Damit lässt sich bei regelmäßiger Kontrolle verhindern, dass sich die Glieder unbemerkt zu weit voneinander entfernen. Durch eine ausgeleierte Kette können die hinteren Ritzel falsch eingefahren werden, was im schlimmsten Fall den Tausch der ganzen Zahnradkassette erforderlich macht und Kosten zwischen 50 und 100 Euro verursacht.

Zu guter Letzt — und vielleicht nicht der Rede wert — müssen die Reifen aufgepumpt werden. Das wirkt Wunder und immer wieder bedaure ich Radfahrer, die mit halbplatten Reifen unterwegs sind und unnötig Kraft aufwenden — so macht Radeln keinen Spaß. Wem die Handpumpe zu mühsam ist, dem empfehle ich einen Adapter für wenige Euro, mit dem auch einfache Fahrradventile an der Tankstelle aufgepumpt werden können.

Inspektion in der Fachwerkstatt

Wer nicht selbst Hand anlegen will, sollte etwas Zeit mitbringen: Im Frühjahr sind die Wartelisten der Fahrradmechaniker lang, schließlich möchten nun alle wieder fahrradmobil sein. Darüber hinaus gilt es einige Dinge zu beachten, die euch hohe Kosten ersparen können. Oft werben die Werkstätten mit günstigen Inspektionsangeboten, schaut euch genau an, welche Leistungen enthalten sind und welche nicht: Es ist kein Schnäppchen, wenn für 30 Euro festgestellt wird, dass die Bremsbeläge abgefahren sind und die Kette getauscht werden muss, ihr dann aber zusätzlich für Material und Arbeitsaufwand zahlen müsst.

Vereinbart unbedingt einen Kostenvoranschlag, bevor ohne Absprache Teile getauscht werden und eine saftige Rechnung fällig wird. Am besten sieht sich der Radbesitzer sein Gefährt zuvor selbst mit kritischem Blick an: Sind die Bremsbeläge noch in Ordnung? Funktionieren Licht und Schaltung? Ist die Kette noch nicht ausgeleiert? Ist das Reifenprofil noch in Ordnung?

Kleine Risse an den Außenwänden sind noch lange kein Grund, sich einen neuen Mantel aufschwatzen zu lassen, schließlich ist er beim Fahrrad viel geringeren Belastungen ausgesetzt als beim Auto, wo Risse tatsächlich die Sicherheit beeinträchtigen. Wer den Zustand seines Rades einigermaßen im Blick hat, wird sich nicht so leicht vom Mechaniker mit einer teuren Komplettsanierung überrumpeln lassen.

Mittel gegen platte Reifen

Zu den häufigsten Fahrradpannen zählt immer noch der platte Reifen. Flicken oder den Schlauch tauschen kostet Geld und Zeit und es ist ärgerlich — mittlerweile aber vermeidbar. Es gibt spezielle Fahrradreifen, denen sogar eine Fahrt durch Heftzwecken nichts mehr ausmachen (z.B. Unplattbar, ca. 35 Euro). Sie sind zwar etwas teurer als herkömmliche, machen sich aber schnell bezahlt. Das gilt insbesondere, wenn ihr euer Rad bei einer Panne nicht selbst flicken wollt, sondern zur Reparatur in die Werkstatt bringt.

Für Sparfüchse gibt es auch Bänder aus dickem Gummi (z.B. Anti Platt, ca. zehn bis 15 Euro für zwei Reifen), die zwischen Schlauch und Mantel gelegt werden, und die den gleichen Effekt erzielen. Ihr Vorteil ist, dass sie bei abgefahrenen Reifen einfach in den neuen Reifen eingelegt werden können — die Abnutzung geht gegen Null.

Ich wünsche allzeit gute Fahrt im Sattel!

Autor: Volker Eidems
Volker Eidems (Soziologe M.A.) ist gern unterwegs, am liebsten mit dem Rad. Wenn die Strecken aber zu lang oder die Koffer zu groß für den Fahrradanhänger sind, nutzt er möglichst das ökologischste alternative Verkehrsmittel – und das ist gar nicht so einfach zu ermitteln...